Strukturanpas- sungsdruck
durch Änderungen der Nachfragestruktur ausgelöste Preisniveausteigerungen bei Ausgeglichenheit von Gesamtangebot und Gesamtnachfrage. Die demand shift inflation zeigt für die einzelnen Sektoren und hinsichtlich der Inflationsursachen ein differenziertes Bild (mixed inflation): Sie besitzt Merkmale einer Nachfrageinflation (demand pull inflation) in den von der Nachfrageverschiebung begünstigten Bereichen, wo sich ein Verkäufermarkt ausbildet, da sich die Produktionskapazität nur langsam anzupassen vermag. Sie weist aber auch Merkmale einer Angebotsinflation auf, weil die stagnierenden Bereiche in den von den Wachstumsindustrien möglicherweise ausgehenden Lohndruck geraten und überdies bei Absatzrückgang increasing returns to scale kostensteigernd zur Geltung gelangen. Inflationsfördernd wirkt sich nicht zuletzt die mangelhafte Preisflexibilität nach unten aus, die auf Inflationsgewöhnung oder oligopolistische Verhaltensweisen zurückgeführt werden kann. In den Wachstumsbereichen finden infolgedessen Preisanhebungen statt, in den Stagnationsbereichen jedoch keine Preissenkungen. Im Durchschnitt steigen also die Preise, obwohl nur partiell, nicht aber gesamtwirtschaftlich Überschußnachfrage aufgetreten ist. Unter Bezug auf die Immobilität der Produktionsfaktoren (und auf u.U. exogen bedingte Produktionsengpässe) spricht man auch von struktureller Inflation. Literatur: Bernhard, R. (1976)
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