Input-Output-Tabelle, die aufgrund einer Sektoreneinteilung nach bestimmten Produkten oder möglichst homogenen Produktgruppen erstellt wird. Im Gegensatz zu institutionellen Input-Output-Tabellen, in denen die Marktverflechtungen dargestellt werden sollen, dienen funktionelle Input-Output-Ta- bellen dazu, die von technischen Relationen determinierten Produktionsverflechtungen abzubilden. Die Abgrenzung nach homogenen Produktgruppen erfordert bei Mehrproduktunternehmen eine Aufteilung des Unternehmens auf verschiedene Sektoren. Der Vorzug funktioneller Input-Output- Tabellen liegt vor allem in der adäquaten Abbildung produktionstechnischer Zusammenhänge; der wichtigste Nachteil ist dadurch gegeben, dass bei der Erhebung der Daten die Aufspaltung in die verschiedenen Produktgruppen zumeist aufgrund von Schätzungen mittels statistischen Sekundärmaterials oder Expertengesprächen vorgenommen werden kann. Die Input-Output-Tabellen des Statistischen Bundesamtes sind funktionell abgegrenzt, d.h. eine direkte Vergleichbarkeit mit den Daten der auf dem institutionellen Prinzip basierenden Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist nicht gegeben. Das Statistische Bundesamt hat jedoch ein "Überleitungsmodell" entwickelt, mit dem es möglich ist, aufgrund geeigneter Matrizen eine Verknüpfung zwischen institutioneller und funktioneller Sektorenabgrenzung herzustellen. Funktionelle Input-Output-Tabellen sind vor allem vom Statistischen Bundesamt, dem Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung und dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) für die Bundesrepublik Deutschland entwickelt worden; Tabellen für den EG-Raum hat das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften ebenfalls in funktioneller Abgrenzung erstellt. Literatur: Holub, H. W./Schnabl, H., Input-Out- put-Rechnung: Input-Output-Tabellen, München, Wien 1982.
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