ursprünglich Lehre von den Ideen, später dann Bezeichnung für das durch gesellschaftliche Vorurteile getäuschte (bei Karl Marx: falsche) Bewusstsein. Vielfach werden auch jedwede Anschauungen über die Gesellschaft als Ideologie bezeichnet. Im engeren Sinn wird von einer ideologischen Ausrichtung dann gesprochen, wenn Wissenschaftler (möglicherweise unbewusst) die Rechtfertigung faktischer Gegebenheiten und der für sie charakteristischen Machtstrukturen betreiben. Die Aufgabe der Ideologiekritik besteht in der Aufdek- kung derartiger Einseitigkeiten. Dabei kommt dem Nachweis der Abhängigkeit des Denkens von den gesellschaftlichen Verhältnissen besondere Bedeutung zu. Literatur: Albert, H., Traktat über kritische Vernunft, 5. Aufl., Tübingen 1991, S. 96ff., Geiger, Th., Ideologie und Wahrheit, Stuttgart, Wien 1953.
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