muß im Rahmen des Zielbildungsprozesses möglichst effizient erfolgen. Auf Grund unterschiedlicher Ansichten können Konflikte entstehen, die einer Lösung bedürfen. Eine Möglichkeit besteht in der Konfliktabschwächung oder Konfliktvermeidung: Der Konflikt wird gewissermaßen überspielt, eine ausdrückliche Zielbestimmung wird vermieden oder die Ziele werden zeitlich nacheinander bestimmt, so daß die Konflikte nicht zum Tragen kommen. Hier handelt es sich aber nicht um eine Lösung des Konflikts, sondern nur um eine Verschiebung der Konflikte auf eine tiefer gelagerte Stufe des Entscheidungsprozesses. Als zweite Möglichkeit ist die sogenannte Konzeptverstärkung zu nennen: Die Ziele werden autoritär von der oberen Unternehmensführung festgelegt. Hier beruht die Konfliktlösung auf einer reinen Machtbasis. Weil sie wenig motivierend ist, wird sie in der Praxis in aller Regel mit Hinblick auf die fehlende Unterstützung durch die Mitarbeiter abgelehnt. Die dritte Möglichkeit ist die Konfliktlösung durch Überzeugung: Hier werden die Ziele unter den Beteiligten ausgehandelt. Sie führt zu einer Zielbildung durch kooperative Prozesse, deren Ergebnis letzlich abhängt von der Machtstruktur, von der Kommunikationsstruktur und der sozioemotionalen Struktur. Der Prozeß ist in der Regel wie folgt: Die Ziele werden von unten nach oben praxisnah erarbeitet. Von oben nach unten wird die Zielhierarchic systematisch abgeleitet und schließlich im Wege der Zielheuristik mit den von unten nach oben gebildeten realistischen Ziele konfrontiert und ausgehandelt. Im Prinzip hat sich im Rahmen der Budgetierungspraxis dieses Vorgehen bewährt. Es erscheint von großem Vorteil, wenn die Unternehmensspitze den Zielbildungsprozeß durch relativ anspruchsvolle provisorische Zielgrößen stimuliert und die Initiierung der Zielbildung von oben nach unten einleitet. Die Anpassung der Zielansprüche auf die Bedingungen der Realität erfolgt durch die Erarbeitung von Zielen von unten nach oben und der Anpassung an die Zielansprüche. Hier ist die Bedingung erfüllt, daß die mitarbeitenden Führungskräfte bei der Zielbildung selbst beteiligt sind und deren besonderen Gesichtspunkte zum Tragen kommen. Erfolgt die Zielbildung auf diese kooperative Weise, so geht von ihr eine motivierende Wirkung aus (Peemöller). (Budget-Spielregeln).
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