Ordnungssystem zur Erfassung und Klassifikation eines Materialsortimentes. Grössere Material- bzw. Warenbestände können kaum unter den Verkehrs- oder handelsüblichen Bezeichnungen geordnet werden. Die sprachlichen Begriffe sind unhandlich, damit nicht EDV-gerecht, bergen Verwechslungsmöglichkeiten in sich. Deshalb werden Kurzbezeichnungen mit Hilfe eines Schlüsselsystems für die einzelnen Materialpositionen geschaffen. Als Schlüssel können Zahlensysteme (dekadischer Schlüssel, Nummernschlüssel), Buchstabenkombinationen und alpha-numerische Systeme (Verbundschlüssel) eingesetzt werden. Die einfachste Form der Kodierung ist die fortlaufende Numerierung der Materialarten. Sie ermöglicht zwar eine exakte Identifikation, nicht aber eine sachliche Klassifikation. Klassifikatorische Schlüssel sind stets mehrstellig. Bei einem dekadischen Schlüssel be- nennen die einzelnen Ziffern bzw. Ziffernfolgen die Hauptgruppe (z.B. den Lagerort), Materialgruppe oder Materialeinheit (Abmessung). Die Anzahl der Stellen des Schlüssels bestimmt den Grad der Detaillierung des Ordnungssystems, Von Nachteil ist, dass Gruppenmerkmale und Identifikationsschlüssel hinsichtlich eines bestimmten Materials zusammengefasst sind. Änderungen in der Reihenfolge der Merkmale lasst das System nicht zu. Eine Parallelverschlüsselung mit Hilfe eines fortlaufenden Zähl- und eines veränderlichen Kennzeichnungssystems vermeidet diesen Nachteil.
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