bezeichnet das Verhalten der Ärzte in bezug auf unwirtschaftliche Arzneimitteltherapien, schliesst aber auch andere Arten der Überbehandlung ein. Dieser Vorwurf des "Zuvieltuns" an die Ärzte ist eng verbunden mit den steigenden Arztzahlen und dem wachsenden Konkurrenzdruck, dem die Ärzte ausgesetzt sind. Weiterhin ist, insb. bei älteren Menschen, aufgrund von Multimorbidität und einer vorzugsweise symptomorientierten Behandlung die Gefahr der Polypragmasie besonders hoch. Zwar kann die wohüberlegte Anwendung von Medikamenten bei älteren Patienten ihr Befinden und ihre Lebensqualität verbessern, jedoch ist die Indikation zur medikamentösen Therapie wesentlich sorgfältiger und zurückhaltender zu stellen als bei jüngeren Erwachsenen. Nicht jedes Symptom alter Menschen muss mit Medikamenten behandelt werden, und insb. kann der Alterungsprozess selbst durch kein Medikament aufgehalten oder rückgängig gemacht werden.
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