Unter einer Rolle versteht man in der Betriebswirtschaftslehre die Erwartungen über das Verhalten und die Eigenschaften eines Mitarbeiters einer bestimmten Position (Stelle) mit vorgegebenem Tätigkeitsfeld.
Ein Bündel von Verhaltenserwartungen, die von anderen an eine Position herangetragen werden. Diese Verhaltenserwartungen stellen generelle, d.h. vom einzelnen Positionsinhaber prinzipiell unabhängige Verhaltensvorschriften dar, die dem Einzelnen mit einer gewissen Verbindlichkeit begegnen.
Obschon zu jeder Position (mindestens) eine Rolle gehört, ist doch zwischen Position und Rolle zu trennen. Positionen bezeichnen Stellen (Orte) im Gefüge sozialer Interaktionen, die von Personen innegehabt, erworben und verloren werden können, während die Rolle die Art der Beziehungen zwischen den Trägern von Positionen bestimmt bzw. angibt, wie sich der Träger einer Position verhalten soll. Die Rollenanalyse zeigt, wie das Individuum mit dem Sozialgefüge (Gruppe, Organisation etc.) verknüpft wird; die Rolle ist das Bindeglied zwischen Individuen und Gemeinschaft.
Rollenerwartungen sind mit Sanktionen verbunden; je nachdem, wie stark die angedrohten Sanktionen bei Abweichung sind, kann in Muß-, Soll-, und Kann-Erwartungen unterschieden werden. Rollenerwartungen beziehen sich nicht nur auf beobachtbares Verhalten, sondern auch auf innere Einstellungen und Überzeugungen.
Vorhergehender Fachbegriff: Roll-Over-System | Nächster Fachbegriff: Rolle bei der Kaufentscheidung
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|