Analyse der Zustände und Wandlungsvorgänge im gesellschaftlich-sozialen Bereich, eng verbunden mit der Wirtschaftsgeschichte. Vornehmlich entstanden im Zusammenhang mit der Erforschung der sozialen Frage, ging sie davon aus, Staat und Gesellschaft als soziale Erscheinungen unabhängig von anderen Bereichen (z. B. Wirtschaft) betrachten zu können. Neben der Geschichte von Ständen, sozialen Gruppen, Verbänden etc. ist Sozialgeschichte heute ausgeweitet zur Geschichte des Alltags, die sich den breiten, nicht herausragenden Bevölkerungsschichten widmet. Positiv wirkt sich die Möglichkeit des EDV-Einsatzes zur Verarbeitung historisch-statistischer Massendaten aus (z. B. Lohnlisten, Güterverzeichnisse etc.), um Anhaltspunkte über Lebensstandard und -gewohnheiten zu erhalten, die bislang nur geschätzt werden konnten. Literatur: Wehler, H.-U. (Hrsg.), Moderne deutsche Sozialgeschichte, 3. Aufl., Köln 1970. Engelsing, R., Zur Sozialgeschichte deutscher Mittel- und Unterschichten, 2. Aufl., Göttingen 1978.
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