Sammelbegriff für verschiedene Situationen, in denen die gegebenen aussenwirtschaftlichen, Bedingungen, insb. die bisher gültigen Prinzipien für die Wechselkursgestaltung sehr gefährdet erscheinen. Bei einem Festkurssystem wird von einer Währungskrise gesprochen, wenn die bisherige Parität der Währung aufgrund übermässiger Devisenabflüsse (Devisenzuflüsse) anscheinend nicht mehr gehalten werden kann. Bei flexiblem Wechselkurs liegt eine Währungskrise vor, wenn der Wechselkurs innerhalb kurzer Zeit so stark schwankt, dass dadurch wichtige binnenwirtschaftliche Zielsetzungen aufs äusserste gefährdet erscheinen. Die Erwartungen hinsichtlich währungspolitischer (und wirtschaftspolitischer) Entscheidungen, durch die eine Währungskrise beendet werden soll, und die damit verbundenen einzelwirtschaftlichen (spekulativen) Sicherungsmassnahmen führen oftmals zur Verschärfung der Währungskrise. Eine Währungskrise kann beendet werden durch Paritätsänderung (Auf- und Abwertung), durch Paritätssetzung (Fixierung des Wechselkurses) oder im Extremfall durch Devisenbewirtschaftung. Eine selten erfolgreiche Alternative besteht in der Verkündung und Durchführung eines umfassenden wirtschaftspolitischen Sanierungskonzeptes, das die Erwartungen hinsichtlich des Fortbestehens der gegebenen wechselkurspolitischen Bedingungen stärkt und die dazu notwendigen gesamtwirtschaftlichen Voraussetzungen schafft.
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