Neben der zur Beurteilung der Bestandsfestigkeit eines Unternehmens (Bilanzbonität) verwendeten traditionellen Jahresabschlussanalyse gilt das mathematisch-statische Verfahren der modernen Jahresabschlussanalyse — der künstlichen neuronalen Netzanalyse — als effektiver zur Beurteilung, wie viel Potenzial ein Unternehmen zur Bekämpfung möglicher künftiger Widrigkeiten besitzt. Eines der derzeit besten Kennzahlensysteme zur Beurteilung der Bestandsfestigkeit von Unternehmen ist ein Back-Propagation-Netz mit 14 Kennzahlen (BP-14). Je höher der N(etz)-Wert ist, desto höher ist das positive Widrigkeitspotenzial. Je niedriger ein negativer N-Wert ist, desto stärker ist das betroffene Unternehmen in seinem Bestand gefährdet. Um die Interpretation des N-Wertes zu erleichtern, werden die Unternehmen, abhängig von der Höhe des N-Wertes, entweder in eine von sechs Güteklassen für Bestandsfestigkeit (AA, A, BB, B, CC, C) oder in eine von vier Risikoklassen für Bestandsgefährdungen (I, II, III und IV) eingestuft.
Das BP-14 gibt ein Gesamturteil über die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens ab, wodurch eine Beurteilung und somit ein Vergleich mit anderen Unternehmen (Benchmarking) oder dem gleichen Unternehmen zu einem anderen Zeitpunkt (Zeitvergleich) möglich sind.
Das Bilanzbonitäts-Rating darf nicht mit dem Rating von Schuldverschreibungen (Moody\'s oder Standard & Poor\'s) verwechselt werden.
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