Neben dem Cäsarismus findet man in komplexen Organisationen auch ausgeprägte infantile Charaktere bei den Führungskräften. Typische Kennzeichen sind:
· Ausgeprägtes Imponiergehabe, das sich in einer Vielzahl äußerer Symbole offenbart: Kleidung, bevorzugte Automarken, besondere Ausstattungen des Büros etc.
· Symbole spielen bei solchen Menschen eine wichtige Rolle (und seien es nur Belobigungen, die sie beispielsweise anläßlich eines Vertreterwettbewerbes erhielten und die nun in Leder gerahmt den Schreibtisch zieren).
· Überhöhte Statusansprüche: Der Infantile fordert ständig nach Ehrerbietungen und sichtbaren Beweisen des Untertanentums (GesslerSyndrom).
· Der infantile Typus zeichnet sich auch dadurch aus, dass er für jede Fehlleistung zugleich die Schuldigen kennt und benennt, d.h. er sucht für sein Versagen stets andere, da er zu eigener Persönlichkeitsanalyse nicht fähig ist. Die Einsicht in die Möglichkeit eigenen Versagens ist ihm verwehrt.
· Seine - Legitimation leitet er aus einer starken Bürokratie- und Technologie-Gläubigkeit ab. Wachstumsraten und Erfolgsziffern sind die dominierenden Leitideen seines Verhaltens. Über den Sinn dieser Ziele reflektiert er nicht.
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