Technologie ist die Lehre von der Technik, d. h. die Lehre von den Verfahren zur Herstellung von Gütern.
Hinweis:
Das Modewort Technologie kann fast immer durch die einfacheren Ausdrücke Technik oder Produktionsverfahren ersetzt werden. Wer eine Maschine exportiert, der exportiert eine Technik, ein Verfahren zur Herstellung von Gütern - er exportiert keine Technologie, keine Lehre der Güterherstellung. Dazu müßte er Techniklehrer und -lehrbücher ausführen.
Mit diesem Begriff bezeichnet man das gesamte Wissen über Fertigungsverfahren (z.B. NC, CNC, -CAM) und sonstige technische Prozesse (Physik, Chemie, Metallurgie, Kunststofftechnik, Elektrotechnik, Elektronik usw.). Technologie schlägt sich vor allem in Know-how nieder. Je höher der Stand von Technologien fortschreitet, desto mehr erfolgt Automatisierung (Transferstraßen, Industrieroboter) und damit zunehmende Gleichmäßigkeit der Produktionsprozesse; häufig sinkt die Anpassungsfähigkeit der Fertigungsstätten an Umstellungen. Jedoch ist mitunter auch das Gegenteil der Fall: Industrieroboter können frei programmiert werden (Programm), dadurch ist erhöhte Anpassungsfähigkeit an neue Produkte und Produktionsabläufe herstellbar.
In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Die Wissenschaft von den naturwissenschaftlich-technischen Gesetzmäßigkeiten der materiell-technischen Seite vollständiger Produktionsprozesse und deren Umsetzung in die Produktionspraxis.
An der Spitze der Technologieentwicklung stehen die virtuellen Ansiedlungen von High-Tech-Firmen im Internet, die Simulations-Software. Intelligente Agenten und Kryptographie-Programme entwickeln.
In der Wirtschaftssoziologie: [1] Bezeichnung für die Menge an Fähigkeiten und Wissen, die in einer Gesellschaft zur Bewältigung der (meist materiellen) Umwelt zur Verfügung stehen.
[2] Technologie dient auch zur Bezeichnung der Menge von technischen Hilfsmitteln einer Gesellschaft.
kommt in verschiedenen Bedeutungen vor: umfassend als Wissenschaft von den technischen Produktionsprozessen, enger als Menge aller bekannten möglichen Methoden oder Techniken zur Erreichung eines Zieles in einem durch Konvention abgegrenzten Anwendungsbereich, z. B. Prognosetechnologie als Menge aller Prognosetechniken oder Produktionstechnologie als Menge aller Produktionspunkte (Aktivitätsanalyse). Karl Pop-per spricht von einer Lehre vom zielerreichenden Gestalten. Technologie ist eine Vorschrift über die Bereitstellung von Mitteln, mit denen eine bestimmte Wirkung erzielt werden soll. Sie wird deshalb auch als "Wenn-dann-Satz" formuliert. Nicht in allen Fällen ist das Ideal erreicht, dass es für die Mittel-Ziel- oder Ursache-Wirkungs-Beziehung eine theoretische Erklärung gibt. Die Realisierung von neuen Technologien begründet technischen Fortschritt. Literatur: Brockhoff, K., Entscheidungsforschung und Entscheidungstechnologie, in: Witte, E. (Hrsg.), Der praktische Nutzen empirischer Forschung, Tübingen 1981, S. 61 ff. Chmielewicz, K., Forschungskonzeptionen der Wirtschaftswissenschaft, 2. Aufl., Stuttgart 1979. Popper, K. R., Das Elend des Historizismus, 3. Aufl., Tübingen 1971.
Gesamtheit der aufgrund von Erfahrungen, wissenschaftlichen Erkenntnissen und technischen Erfindungen angewendeten Methoden und Verfahren der Produktion und Distribution von Sachgütern und Dienstleistungen. Die Technologie zählt neben Bedürfnissen und Ressourcen zu den grundlegenden Daten einer Volkswirtschaft. Sie beeinflußt wesentlich den Grad der Spezialisierung und Produktivität und begrenzt letztlich die Höhe und Zusammensetzung des Outputs und damit den gesellschaftlichen Wohlstand. Infolgedessen gilt das technologische Niveau einer Volkswirtschaft als einer der Hauptindikatoren für ihren Entwicklungsstand (-) technologische Lücke). Entsprechend spielen technologischer Wandel (- s technischer Fortschritt) und Technologie-Transfer eine zentrale Rolle für das wirtschaftliche Wachstum und die Entwicklung. Bei der Entwicklungspolitik geht es dabei insbes. um die Wahl einer den speziellen Bedingungen der Entwicklungs- länder »angepaßten Technologie« (appropriate technology; intermediate technology): Die Kapitalintensität darf nicht zu hoch sein; kleine Stückzahlen müssen konkurrenzfähig hergestellt werden können; die Produktion soll möglichst direkt zur Realeinkomroenshebung breiter Schichten führen; die Produktionsmittel sollen technisch einfach und reparaturfreundlich sein. Diese Anforderungen werden von der Technologie, die durch die Direktinvestitionen der multinationalen Unternehmen in die Entwicklungsländer übertragen wird, selten erfüllt. Ähnliche Bedenken betreffen den Vorschlag, die in den Industrieländern veraltete Technologie zu transferieren.
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