beinhaltet als Spezialform des Sponsoring die Zuwendung von Finanz-, Sach- und/oder Dienstleistungen von einem Sponsor an einen Gesponserten aus dem Kunstbereich, um mit Hilfe festgelegter Gegenleistungen überwiegend kommunikative Ziele zu erreichen. Kunst-Sponsoring kann sich auf sämtliche Kunstarten erstrecken. Systematisiert man den Kunstbereich nach organisatorischen Einheiten, so kann man unterscheiden in: - Kunst-Institutionen bzw. -Organisationen (Museen, Galerien, Theater, Konzerthäuser, Kunstvereine, Kunstverbände, Kunstfakultäten an Hochschulen, Künstleragenturen, Künstleragenturen, Veranstaltungsagenturen etc.), - Kunst-Gruppen (Orchester, Chöre, Bands, Ballett-Ensembles etc.) - Einzelkünstler (Maler, Bildhauer, Designer, Architekten, Fotografen, Musiker, Tänzer, Filmemacher etc.). Kunst-Sponsorships beziehen sich gewöhnlich auf einzelne Kunstobjekte (z.B. eine Plastik, einen Dokumentationsfilm, einen Foto- Band) oder auf Kunstereignisse (z.B. Konzerte, Tourneen, Ausstellungen, Lesungen). Die verschiedenen Kunstarten in ihren vielfältigen Erscheinungsformen besitzen sehr unterschiedliche Images. Durch die Heterogenität des Kunstbereichs gibt es für Sponsoren Möglichkeiten zur Ansprache (qualitativ und quantitativ) höchst unterschiedliche Zielgruppen. Je nach Kunstart eignen sich andere Sponsoring-Maßnahmen. Die wichtigsten allgemeinen Maßnahmenkategorien sind: 1 .Markierung von Ausrüstungsgegenstän- den der Künstler Gemeint ist die Kennzeichnung z.B. von Musikinstrumenten, Monitoren bei Video- Kunst, Kleidung bzw. Kostümen mit dem Namen bzw. Logo des Sponsors bzw. einer Marke.
2. Titelsponsoring von Kunst-Veranstaltungen, Kunst-Produktionen oder Kunst-Objekten Hier wird der Unternehmens- bzw. Markenname des Sponsors Teil der Bezeichnung bspw. einer Konzerttournee, einer Performance oder einer Ausstellung. Dazu ist auch der kommunikative Auftritt eines Sponsors als Präsentator zu rechnen. 3. Präsenz im Umfeld von Kunstveranstaltungen Das Spektrum der möglichen Maßnahmen bei einer Kunstveranstaltung reicht grundsätzlich von der Nennung des Sponsors - evtl. mit seinem Logo oder Signet - auf Plakaten, Eintrittskarten in Programmheften, Werbedurchsagen, Verteilung von Produktproben und Informationsmaterial, Produktpräsentationen bis hin zum Hospitality-Ser- vice (B ewirtung geladener Gäste).
4. Kommunikativer Einsatz von Künstlern Einzelne Persönlichkeiten oder Gruppen aus der Kunst können für Testimonialwerbung, Pressekonferenzen, Autogrammstunden, Sonderveranstaltungen für Mitarbeiter, als Stargäste bei Empfängen für Geschäftspartner etc. engagiert werden.
5. L eihgaben an Kunstinstitutionen Viele Unternehmen, v. a. Banken und Versicherungsgesellschaften, investieren heute in Kunstobjekte, die sie zu bestimmten Anlässen oder dauerhaft z. B. Museen zu Ausstellungszwecken überlassen.
6. Restauration bedrohter Kunstwerke Durch Alterungsprozesse und oftmals durch die starke Umweltverschmutzung bedürfen viele historische Kunstwerke finanzintensiver Überarbeitung. Wo öffentliche Finanzmittel fehlen, können Unternehmen zum Erhalt bedeutsamer Kunst beitragen. Bei der Konzipierung von Kunst-Sponsorships muss darauf geachtet werden, die Tonalität des kommunikativen Auftritts des Sponsors dem Charakter der Kunstart, des Kunstereignisses bzw. des Künstlers anzupassen.
Literatur: Bruhn, M.; Dahlhoff (Hrsg.), Kulturförderung - Kultursponsoring, Wiesbaden 1989, S. 257-277. Hermanns, A.; Drees, N., Kultursponsoring. Neue Möglichkeiten für die Kommu - nikationspolitik, in: Jahrbuch der Absatz- und Verbrauchsforschung, Nr. 1, 33. Jg. (1987), S. 624. Loock,F., Kunstsponsoring, Wiesbaden 1988.
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