Eine Methode der Ideenfindung und Problemanalyse, die darauf angelegt ist, Kernfragen in problematischen Sachverhalten und Gefügezusammenhänge von Problemstrukturen aufzudecken. Die Konzeption der Progressiven Abstraktion geht auf H. Geschka zurück. Sie verfolgt im wesentlichen zwei Erkenntnisziele:
(1) Die Beziehungen zwischen einem gegebenen Problem und dem Zielsystem des Problemlösenden herauszuarbeiten, und
(2) die Maßnahmenebene aufzuzeigen, auf der Lösungen die wirkungsvollsten Beiträge zur Zielerreichung leisten.
Auf diese Weise läuft das Verfahren darauf hinaus zu überprüfen, ob die vorläufige Problemdefinition den wirklich wesentlichen problematischen Tatbestand erfaßt, oder ob nicht Problemauffassungen gefunden werden können, die grundsätzlichere und weiterreichende Lösungen anregen.
Dabei wird in mehreren Formulierungsstufen versucht, von möglicherweise oberflächlichen und ungenauen Problemauffassungen zu exakteren, zielbezogenen “Kerndefinitionen” vorzustoßen. In der einfachsten Form sieht die Progressive Abstraktion vor, auf ein gegebenes Problem die Fragestellung “Worauf kommt es eigentlich an?” wiederholt anzuwenden und sich dabei jedesmal um Antworten grundsätzlicher Richtigkeit zu bemühen. Aus diesen Antworten wird das Problem der jeweils nächsthöheren Abstraktionsstufe formuliert. Hierzu werden dann Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und der Prozess solange weitergeführt, bis man zu denjenigen Lösungsansätzen vorgedrungen ist, die den Gegebenheiten des Problems am besten entsprechen.
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