Mintzberg untersuchte in zwei empirischen Studien, die sich über mehrere Jahre erstreckten, wie Strategien in den Unternehmen entstehen und verwaltet werden. Er erkannte, dass ein rein rational und mechanistisch geführter Strategieprozess und insbesondere der Begriff einer analytischen „Strategie-Formulierung” nicht der Unternehmensrealität entspricht: es gibt Entwicklungen im Strategieprozess, die nicht formal geplant und gesteuert, sondern plötzlich auftauchen und dennoch realisiert werden. Man nennt dies emergente Strategien (siehe Abbildung 1).
Aus methodologischer Sicht könnte die Tatsache, dass ein Teil der realisierten Strategien nicht den ursprünglich geplanten entsprechen auf die fehlende Integration bzw. Verzahnung der strategischen und operativen Planungsprozesse hinweisen. Mintzberg versteht unter „emergent” aber das Phänomen, dass Strategien nicht notwendigerweise durch eine strategische Analyse, sondern auf unerklärliche Weise entstehen können. Über die bei der Realisierung emergenter Strategien angewendeten Steuerungs- und Lösungsmethoden lässt er sich nicht aus. Siehe auch Strategisches Management (mit Literaturangaben).
Literatur: Mintzberg, H.: Patterns in Strategy Formation, Mai 1978; Management Science, Vol 24, No. 9, S. 934-948.
siehe Emergente Strategien; siehe auch Strategisches Management (mit Literaturangaben).
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