Als systematische Fehler oder „Bias“ von Stichproben oder Vollerhebungen bezeichnet man alle Abweichungen vom „wahren Wert“ in nur einer Richtung, also die Fehler, die nicht Zufallsfehler sind. Häufig auftretende systematische Fehler sind: Fehler wegen Ausfällen von Befragten (N on-Response Problem), Erfassungsfehler (z.B. Interviewereinfluß), technische Fehler (z.B. Codierungsfehler), Fehler der Operationalisierung und Frageformulierung bei Befragungen, Interpretationsfehler. Systematische Fehler sind durch besondere Sorgfalt und Inkaufnahme höherer Untersu- chungskosten verminderbar, aber selten völlig auszuschalten.
Literatur: Ems, ; YuJ. H., Toward aTaxono- my of Errors in Marketing Research, in: Darden, W. R.; Monroe, ; Dillon, W. R. (Hrsg.), Research Methods and Causal Modeling in Marketing, Chicago 1983, S. 161-164. Morgenstern, O., Uber die Genauigkeit wirtschaftlicher Beobachtungen. Aufl., Würzburg 1965.
(Bias): Bei statistischen Fehlern wird zwischen dem das Ergebnis nicht verzerrenden Zufallsfehler (Auswahlfehler, Stichprobenfehler) und dem systematischen
Fehler unterschieden, der einen verzerrenden Einfluss auf das Ergebnis von Stichprobenschätzungen hat. Per definitionem wird der Effekt des systematischen Fehlers mit wachsender Zahl der Untersuchungseinheiten, also z.B. mit einer Vergrößerung des Stichprobenumfangs, größer. Folglich können alle Abweichungen zwischen dem Erwartungswert eines Stichprobenergebnisses und dem wahren Wert der Grundgesamtheit die nicht auf dem Zufallsprozess bei der Stichprobenentnahme beruhen als systematische Fehler bezeichnet werden.
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