Asian Development Bank (ADB, AsDB) 1966 von 19 asiatischen und zwölf nichtregionalen Staaten, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland, als Entwicklungsbank für Asien und den Pazifik gegründet. 1997 waren 40 asiatische und 16 nichtasiatische Staaten Mitglieder der Bank mit Sitz in Manila, Philippinen, und Büros in Bangladesch, Indonesien, Indien, Nepal, Pakistan und auf Vanuatu. Aufgabe der Bank ist die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung und die Intensivierung der Zusammenarbeit in Asien durch die Vergabe von Krediten und der Gewährung von technischer Hilfe an den öffentlichen und privaten Sektor. Oberstes Organ der Bank ist der aus je einem Vertreter der Mitgliedstaaten bestehende Gouverneursrat, in dem ein nach Kapitalzeichnung gewichtetes Stimmrecht gilt. Die Leitung der laufenden Geschäfte der Bank ist dem vom Gouverneursrat gewählten zwölfköpfigen Direktorium übertragen, von dessen Mitgliedern acht durch die regionalen und vier durch die nichtregionalen Mitgliedstaaten bestimmt werden. Der aus dem Direktorium für fünf Jahre bestimmte Präsident muß Angehöriger eines asiatischen Mitgliedstaates sein. Das genehmigte Kapital der Asiatischen Entwicklungsbank betrug Anfang 1997 103 Milliarden USD, wovon 63,3% auf die asiatischen Mitglieder entfallen, die damit über 64,9% der Stimmrechte verfügen. Die Konditionen der Kreditvergabe der Bank orientieren sich im Rahmen ihrer ordentlichen Geschäftstätigkeit an den Kapitalbeschaffungskosten. Günstigere Darlehen an bedürftige Mitgliedstaaten im Rahmen der besonderen Geschäftstätigkeit der Entwicklungsbank werden durch die drei von ihr verwalteten Sonderfonds vergeben: Der Asian Development Fund (ADF) wurde 1974 errichtet und vergibt langfristige Kredite zu Vorzugsbedingungen. Die Mittel des ADF werden größtenteils von den Mitgliedstaaten der Bank bereitgestellt. Der 1974 gegründete Technical Assistance Special Fund (TASF) finanziert technische Hilfe aus freiwilligen Beiträgen von 31 Mitgliedstaaten sowie aus ordentlichen Mitteln der Bank. Der Japan Special Fund (JSF) wurde 1988 von Japan eingerichtet und finanziert. Eine Tochtergesellschaft der Bank ist die insbesondere für Finanzierungen im privaten Sektor 1989 gegründete Asian Finance and Investment Corporation (AFIC).
(Asian Development Bank, ADB) internationale Finanzorganisation, die 1966 gegründet wurde, um das wirtschaftliche Wachstum der sich in der Entwicklung befindenden Mitgliedsländer in Asien und dem pazifischen Raum zu fördern. Ende 1990 zählte die Bank 49 Staaten als Mitglieder, davon 34 regionale Mitglieder einschl. Australien, Japan und Neuseeland und 15 nicht-regionale Mitglieder aus Westeuropa und Nordamerika, darunter die USA und die Bundesrepublik Deutschland, die dem Abkommen zur Errichtung der Asiatischen Entwicklungsbank am 1.8. 1966 beigetreten ist. Aufgabe der Bank ist die Vergabe von Darlehen zur Finanzierung von Entwicklungsprojekten. Die Tätigkeit der Bank ist in die ordentliche und die besondere Geschäftstätigkeit aufgeteilt, für die getrennte Finanzausweise erstellt werden. Die ordentliche Geschäftstätigkeit wird aus den ordentlichen Mitteln der Bank, d.h. dem eingezahlten Kapital der Mitgliedstaaten und den Darlehensaufnahmen der Bank an den internationalen Kapitalmärkten, finanziert. Die besondere Geschäftstätigkeit wird aus Sonderfondsmitteln finanziert, die grösstenteils von den Mitgliedsstaaten bereitgestellt werden. Ende 1990 hatten die Mitglieder rd. 22,9 Mrd. US-Dollar zum Goldwert des Dollars von 1966, der die Rechnungseinheit der Bank ist, gezeichnet. Davon waren 12,1% (2,76 Mrd. US-$) eingezahlt; 87,9% (20,1 Mrd. US-$) entfielen auf abrufbares (Haftungs-)Kapital, das nur zur Erfüllung von bestehenden Bankverpflichtungen eingefordert werden kann, wenn diese auf andere Weise nicht mehr erfüllt werden können. 36% (8,34 Mrd. US-$) des gezeichneten Kapitals entfallen auf die nicht-regionalen Mitglieder, 64% (14,5 Mrd. US-$) auf die regionalen Mitglieder. Ausser diesen Eigenmitteln hatte die Bank Ende 1990 ausstehende Anleiheverbindlichkeiten in Höhe von 8,2 Mrd. US-$, davon 37,8% zahlbar in japanischen Yen, 20,1% in DM, 16,2% in sfrs und 16,7% in US-$. Seit ihrer Gründung bis Ende 1990 hat die Bank aus ihren ordentlichen Mitteln (verzinsliche) Darlehen in Höhe von insgesamt 32,6 Mrd. US-$ für 962 Entwicklungsprojekte in 29 Mitgliedsstaaten in Asien und im pazifischen Raum bewilligt, von denen bisher 27,6 Mrd. US-$ ausgezahlt worden sind. Im Rahmen ihrer besonderen Geschäftstätigkeit verwaltet die Bank den Asiatischen Entwicklungsfonds (ADF), den Japanischen Spezialfonds und den Sonderfonds für technische Hilfe. Aus den Sonderfondsmitteln werden langfristige zinslose Darlehen mit bis zu 40 Jahren Laufzeit gegen eine Dienstleistungsgebühr gewährt. Ferner stellt sie ihren Mitgliedern technische Hilfe in Form von Subventionen oder Darlehen für die Ausarbeitung, Bewertung und Durchführung von Entwicklungsprojekten und Entwicklungsplänen zur Verfügung. Ende 1990 beliefen sich die verfügbaren Gesamtmittel des ADF auf 4,2 Mrd. US-$, die für ADF-Darlehen zugesagt oder bestimmt waren auf 12,7 Mrd. US-$. Von diesen stellten die Mitgliedsstaaten 12,2 Mrd. US-$ zur Verfügung. Oberstes Organ der Bank ist der Board of Governors, in den jeder Mitgliedsstaat einen Vertreter entsendet. Er beauftragt den Board of Directors und den Präsidenten mit der Leitung der laufenden Geschäfte der Bank. Sitz der Bank ist die Hauptstadt der Philippinen, Manila. Literatur: Asian Development Bank, Annual Report 1990, Manila 1991.
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