EVA ist die Abkürzung für Economic Value Added. Der Economic Value Added entspricht der Differenz zwischen dem Geschäftsergebnis und den Kapitalkosten. Er ist eine absolute Wertbeitragskennzahl, die nicht bei Cash Flows, sondern bei gewinnorientierten Grössen ansetzt. Ausgangspunkt des EVA-Konzeptes ist die Beantwortung der Frage, ob ein Unternehmen in einer Wirtschaftsperiode Wert geschaffen oder Wert vernichtet hat. Der Economic Value Added zählt zur Gruppe der Residualgewinnkonzepte (siehe auch Residualgewinn). Das Konzept des Economic Value Added wurde von der Beratungsgesellschaft Stern/Stewart entwickelt. Unternehmensintern werden bei manchen Unternehmen andere Begriffe für den Economic Value Added verwendet. So wird er bei der Siemens AG zum Beispiel als Geschäftswertbeitrag (GWB) bezeichnet.
Der EVA ist das kalkulatorisch richtige, operative Nettoergebnis eines Marktsegments nach Vollkosten und nach Ertragssteuern, das innerhalb eines Geschäftsjahres erwirtschaftet wird (von ganzen Unternehmen oder auch nur von strategischen Geschäftsfeldern). EVA ist eine eingetragene Marke von Stern Stewart & Co.
Die Grundidee besteht darin, ob ein Ergebnis erzielt werden kann, das irgendwo supernormal ausfällt. Grundprinzip ist schon formuliert bei David Ricardo 1817 oder als "basic concept" formuliert bei Alfred Marshall 1890. In amerikanischen Beispielen, etwa bei General Motors, war auch die Rede vom Residual Income das herauskommt bzw. übrigbleibt, nachdem man die Charge for Capital abgezogen hat.
In der deutschen Betriebsabrechnung ist traditionellerweise ein Betriebsergebnis ermittelt worden nach Ansatz der Kostenart der kalkulatorischen Zinsen. Diese Kostenenart ist begründet im Sinn der Opportunitätskosten. (nämlich, welche entgehenden Gelegenheiten sind es, auf die man dadurch verzichtet, dass man in die eigene Firma investiert hat?) Dieser Verzicht auf Erträge wird kalkuliert wie Kosten.
Das entspricht einem Prozentsatz des WACC - (Weighted Average Cost of Capital) oder einer capital charge -, so dass das dann herauskommende Betriebsergebis einen Economic Value Added darstellt.
Bei der Berechnung des EVA werden demgemäss drei Wertelemente berücksichtigt. Diese sind das Geschäftsergebnis, bezeichnet als Net Operating Profit After Tax (NOPAT), das Geschäftsvermögen (Net Operating Assets = NOA) und der Kapitalkostensatz.
Berechnungsformel:
EVA = NOPAT - (NOA * WACC)
Dem Ansatz liegt demgemäss die Forderung zugrunde, dass das zur Verfügung gestellte Kapital so zu investieren ist, dass ein Mehrwert entsteht. Wertsteigernd im Sinne des EVA-Ansatzes sind diejenigen Strategien, deren erzielte Renditen die Kapitalkosten übersteigen.
Siehe auch Value Based Management (VBM), Kennzahlen, wertorientierte, WACC, Weighted Average Cost of Capital, wertorientierte Kennzahlen, Economic Value Added (EVA), Kapitalkostensatz.
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