Frankfurt Interbank Offered Rate. Interbanken Geldmarktsatz für 1 bis 12-Monatsgelder am Finanzplatz Frankfurt a. Main. Die Zinsberechnung wird auf Basis der sog. Eurozins-Methode (365/360 Tage) durchgeführt, die Wertstellung erfolgt im Regelfall zwei Tage nach Geschäftsabschhluß (Spot Valuta). Als Berechnungsbasis dient die Quotierung von 19 Referenzbanken.
Nachrichtlich wird der auf alter Basis (bis 19. Juli 1990) berechnete FIBOR (3- und 6-Monatssatz) zur Abwicklung der auf dieser Grundlage emittierten Floating Rate Notes auch weiterhin publiziert. Vgl.: Geldmarkt
Mit dem 1. 7. 1996 ist das bestehende Fibor-Fixing um ein Tagesgeld-Fixing, den Tagesgeld-Fibor erweitert worden. Der Tagesgeld-Fibor wird auf fünf Stellen nach dem Komma berechnet und an jedem Handelstag gegen 11 Uhr publiziert.
Frankfurt interbank offered rate, Referenzzinssatz, zu dem Banken mit bester Bonität am Frankfurter Platz von anderen Banken Gelder kurzfristig ausleihen können. Libor
Abkürzung für Frankfurt Interbank Offered Rate. FIBOR ist der Frankfurter Termingeldsatz. FIBOR ist der Referenzzinssatz für Anleihen mit variablem Zins ( "Floating Rate Notes")
Frankfurt Interbank Offered Rate Referenzzinssatz zu dem international tätige Banken Geldmarktgeschäfte in Frankfurt a.M. abschließen. FIBOR berechnet sich als Durchschnitt der Angebotssätze für Festgelder (ein bis zwölf Monate) am Geldmarkt, Die Berechnung erfolgt nach der Eurozinsmethode, wobei jeder Monat mit seinen tatsächlichen Tageszahlen auf der Basis eines Jahres von 360 Tagen in die Rechnung eingeht. 19 Banken geben handelstäglich um 11.00 Uhr die Briefseite (Offered Rate) für die entsprechenden Laufzeiten im Interbankenhandel an den Nachrichtendienst «Telerate» weiter. Um Verzerrungen zu vermeiden, werden bei der Ermittlung von FIBOR die beiden höchsten und niedrigsten Quotierungen gestrichen. Aus den verbleibenden 15 Zinssätzen wird der Durchschnittswert ermittelt, der gegebenenfalls auf fünf Nachkommastellen gerundet-durch «Telerate» und den Nachrichtendienst «Reuters» -um 11.00 Uhr Ortszeit als FIBOR veröffentlicht wird. Seit 1996 gibt es auch den Tagesgeld-FIBOR (FIONIA, Frankfurt Interbank Over-night Indexed Average Rate), der analog zu den Ein- bis Zwölf-Monats-FIBOR-Sät-zen ermittelt wird. FIBOR wird ab dem 1. Januar 1999 durch den EURIBOR und FIONIA durch den EONIA (EURO Over-night Indexed Average Rate) ersetzt.
Abk. für Frankfurt Interbank Offered Rate; bezeichnet den Briefsatz ausgewählter deutscher Referenzbanken für Ausleihungen von Drei- und Sechsmonats-Termingeldem an erste Adressen im Interbankhandel. LIBOR.
(Frankfurt interbank offered rate) Referenzzinssatz am deutschen Geldmarkt in Anlehnung an Libor. Der Fibor wird seit August 1985 als Durchschnitt der Zinssätze, zu dem führende deutsche Banken bereit sind, anderen ersten Adressen unter den Banken DM- Kredite zu gewähren, ermittelt. Es wird kein Einlagenzins dargestellt. Seit der Umstellung der Usancen am deutschen Geldmarkt auf zweitägige Valutierung und auf die Eurozins- methode (Tage genau/Jahr zu 360 Tagen) im Juli 1990 veröffentlicht der Informationsdienst Telerate im Auftrag des Zentralen Kreditausschusses (Banken verbände) täglich nach 11 Uhr aus den Meldungen von 19 Referenzbanken entsprechende Fiborsätze für Laufzeiten von einem bis zwölf Monate. Für vorher abgeschlossene Rechtsgeschäfte publiziert die Privatdiskont AG weiterhin Fiborsätze nach den früheren Usancen für Laufzeiten von drei und sechs Monaten. Der Fibor dient als Referenzzinssatz insb. für zinsvariable Anleihen, Einlagen- und Kreditverträge sowie Zinsswaps. Literatur: Juchem, N., u.a., Der deutsche Geldmarkt ändert seine Usancen, in: Börsen-Zeitung, 28. Juni 1990.
Abk. für Frankfurt Interbank Offered Rate. Seit Einführung des Euro ersetzt durch EURIBOR.
(= Frankfurt Interbank Offered Rate)
1. FIBOR (alt) seit 12.8.1985 als arithmetische Mittel errechnete Referenzzinssätze. Datengrundlage bildeten Briefsätze von Geschäften auf dem - Geldmarkt mit Laufzeiten von drei und sechs Monaten, die börsentäglich von 12 großen deutschen Kreditinstituten gemeldet wurden. Die Quotierung erfolgte nach der Zins-Methode (360/360).
2. FIBOR (neu) seit Mitte 1990 aus den Meldungen von 19 Referenzbanken errechnete Zinsen (aktuell/360) für Ein- bis Zwölfmonatsgeld unter Ausschaltung der beiden höchsten und niedrigsten Quotierungen. Am 1.1.1999 wurden diese Referenzzinsen durch EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate) gemäss Diskontsatz-Überleitungs-Gesetz (im Rahmen des Euro-Einführungsgesetzes vom 9.6.1998) in Verbindung mit der FIBOR-ÜberleitungsVerordnung vom 10.7.1998 abgelöst. FIBOR wurde nach den Vorstellungen des - Zentralen Kapitalmarktausschusses entwickelt. Um nicht den Verdacht einer Regulierungsabsicht aufkommen zu lassen, wurde die Ermittlung der Privatdiskont-AG, später der Telerate übertragen. Leitende Gedanken waren die Herstellung besserer Markttransparenz, die Stabilisierung der Marktpreisbildung und die Stärkung des Finanzplatzes Deutschland. Wie die international gebräuchlichen LIBOR-Sätze (London Interbank Offered Rate) schufen auch die deutschen Referenzzinsen die Voraussetzung für eine rasche Entfaltung von - Finanzinnovationen nach Art variabel verzinslicher Einlagen und Anleihen bzw. Roll-Over-Kreditfazilitäten auf dem Eurodollarmarkt. Dem Vorteil einer stets marktnahen Verzinsung aus Sicht eines Anlegers steht der Nachteil des Kreditnehmers und Investors gegenüber, mit stärkerer Zinsvolatilität und mit geldmarktnahen Konditionen bei mittel- und langfristig intendierten Geschäften rechnen zu müssen. Bei der monetären Steuerung, die gewöhnlich am kurzen Ende des Marktes einsetzt, muss mit beschleunigter und verstärkter Transmission von Veränderungen der Geldmarktsätze zum langen Ende und mit dementsprechend verstärkten Widerständen aus wachstumspolitischen Gesichtspunkten gerechnet werden.
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