Bei der flexiblen Investitionsplanung werden mögliche spätere Planänderungen bereits bei der ersten Plan aufstellung durch Alternativpläne für alle erwarteten zukünftigen Umweltkonstellationen berücksichtigt. Welcher Alternativplan dann im Zeitablauf jeweils realisiert wird, ist von der Umweltentwicklung abhängig. Das Vorgehen ist somit dem beim stochastischen Entscheidungsbaumverfahren vergleichbar, es werden aber anstelle einzelner Investitionsprojekte ganze Folgen von Investitionsprogrammen geplant. Neben diesem instrumentellen Aspekt ist die flexible Investitionsplanung im wesentlichen auch als Planungsphilosophie bei unsicheren Erwartungen zu sehen. So zählt neben der Alternativplanung die Vermeidung einer unnötigen Einengung des Entscheidungsfeldes des Investors zur flexiblen Planung. Danach sind Aktionen, die dem Investor für spätere Zeiträume eine größere Flexibilität bei Eintreten von denkbaren aber für nicht sehr wahrscheinlich gehaltenen Umweltkonstellationen ermöglichen, solchen vorzuziehen, bei denen dies nicht der Fall ist. So z. B. der Kauf einer Universalmaschine dem einer Spezialmaschine, wenn bei Realisierung negativer Zukunftslagen mit einer Produktionsumstellung gerechnet werden muß. Diese Flexibilitätsorientierung ist allerdings mit Kosten verbund en, da bei Eintreten günstiger Zukunftslagen der höchstmögliche Zielerreichungsgrad nicht realisiert werden kann. Darüberhinaus können bei flexibler Planung erhebliche Planungskosten auftreten, da eine Vielzahl von Alternativplänen mit gesteigertem Informationsbedarf erstellt werden muß.
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