Veränderung des Inflationstempos im Zeitablauf. Anhand des Kriteriums zunehmender, konstanter und abnehmender Inflationsraten lässt sich der Inflationszyklus in aufeinanderfolgende Inflationsphasen unterteilen: • akzelerierte Inflation (AI), • stabilisierte (stabile, konstante) Inflation (SI) und • dezelerierte Inflation (DI); Disinflation. Ursache der Inflationszyklen ist ein unstetiges Geldmengenwachstum (monetäre Stop- and-go-Politik): Wird die Wachstumsrate des Geldangebots zwecks Konjunkturanregung erhöht, so kommt es mit zeitlicher Verzögerung zu einer Inflationsbeschleunigung ( Phillips-Kurve). Um die Inflationsrate zu stabilisieren bzw. zu senken, wird dann die Wachstumsrate des Geldangebots reduziert. Da dies i.d.R. zu temporären Produktionsund Beschäftigungseinbussen führt, wird durch erneute Beschleunigung der Geldmengenexpansion die Inflation wieder angeheizt. Der ständige Richtungswechsel der Geldpolitik wirkt sich letztlich destabilisierend auf Produktion, Beschäftigung und Inflation aus, wobei es zuweilen zu inflationärer Rezession kommt ( Stagflation). Da häufig wechselnde Änderung des Inflationstempos Anpassungsprobleme bei der Erwartungsbildung und der Inflationsantizipation verursacht, ist eine längerfristige Verstetigung des Geldmengenwachstums auf relativ niedrigem Niveau einer ständigen Stop-and-go-Politik grundsätzlich vorzuziehen. Auf diese Weise liessen sich die durch hohe Inflationsratenvariabilität bedingten Fehlallokationen der Ressourcen vermindern und die vorhandenen Produktionsfaktoren in produktivere Verwendungsmöglichkeiten als in den Wettbewerb um die erfolgreichste Inflationsantizipation lenken.
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