Die preisbereinigten Stückkosten eines Produkts sinken mit der Zunahme der kumulierten Produktionsmenge im Zeitablauf (= Erfahrung). Der Effekt bezieht sich nicht nur auf die Fertigung, sondern auf die gesamte Wertkette des Unternehmens. Die Beobachtung sinkender Kosten pro Stück ist von vielen empirischen Wirtschaftsforschern bestätigt worden. Die Unternehmensberatung »Boston Consulting Group« hat in den Sechzigerjahren einen potenziellen Stückkostenrückgang von 20 – 30 Prozent bei Verdoppelung der kumulierten Produktionsmenge ermittelt. Schätzungen von Meffert in den Neunzigerjahren berücksichtigen Unterschiede in der Größenordnung des Effekts je nach Branchenzugehörigkeit eines Unternehmens. Er gibt als ungefähre Zahlenwerte für die Automobilbranche 12 Prozent, bei Fernsehern 20 Prozent, für die Halbleiterbranche 40 bis 50 Prozent an. Die Ursachen sind vielfältig, beispielhaft können angegeben werden: Eine stärkere Automatisierung durch Spezialmaschinen oder Roboter wird erst bei höheren Stückzahlen rentabel, Fixkostendegression, kürzere Fertigungszeiten, bessere Kapazitätsanpassung, Lerneffekte, Aus- und Weiterbildung, verbesserte Verfahren, verbesserte Arbeitsorganisation, technischer Fortschritt.
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