ist in erster Linie auf materielle Kapazitäten beschränkt, auf ortsfeste Objekte und Anlagen, die ihrem Wesen und ihrer Bestimmung nach (militärische Logistik) unmittelbar der Landesverteidigung (Militärökonomik) dienen, z.B. Flugplätze, Marinestützpunkte, Raketenstellungen, Einrichtungen für Unterbringung, Ausbildung, Versorgung. Im weiteren Sinne zählen zivile Verkehrs- und Versorgungsanlagen von militärischem Interesse dazu, somit auf Orte gebundene (Punktinfrastruktur) wie Räume verbindende (Bandinfrastruktur) Einrichtungen. Der Begriff Infrastruktur ist auch auf immaterielle Kapazitäten anwendbar, die von grundlegender Bedeutung für die Funktionsfähigkeit sind: die personelle und die institutioneile Infrastruktur. Erstere umfasst Ausbildungsstand und Einsatzbereitschaft der Soldaten, letztere die militärische Organisation und die gesetzlichen Grundlagen zur Erfüllung der militärischen Ziele. Die gesamte militärische Infrastruktur ist gekennzeichnet durch ihren Investitionscharakter, eine lange Ausreifezeit und Nutzungsdauer sowie die Existenz externer Effekte. Neben ihrer Grundfunktion zur Bewirkung von militärischen Leistungen trägt sie zum Schutz der volkswirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Stabilität im Innern bei. Im Kriegsfall konzentriert sich gegnerische Zerstörungsabsicht besonders auf materielle Infrastruktur. Immaterielle Infrastruktur ist durch technischen Fortschritt (Veraltung der Ausbildung) und Vernachlässigung der militärischen Organisation gefährdet. Externe Effekte können innerhalb von Regionen bestimmten gewerblichen Bereichen, auch kommunalen Einrichtungen und Einzelpersonen, zugute kommen, wie Schutz-, Bodennut- zungs-, Einkommens- und allgemeine Anreizeffekte (regionale Wirtschaftspolitik); im sozialen Bereich sind auch negative Effekte durch unterschiedliche Lebensgewohnheiten der Soldaten gegenüber der Bevölkerung erkennbar. Literatur: Maneval, H./Neubauer, G., Raumbedarf der Bundeswehr und die Problematik einer adäquaten Bedarfsdeckung, in: Hahn, O. (Hrsg.), Der Soldat als Ökonom, Regensburg 1988, S. 141 ff. Witt, D., Infrastruktur, in: Zoll, KJLippert, E./Rössler, T (Hrsg.), Bundeswehr und Gesellschaft, Opladen 1977.
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