Kundenkommunikation mittels illustrierter Werbebotschaften. Firmenprospekte leiden vielfach an der fehlenden Aktualität und am mangelnden Kundennutzen. Firmenprospekte sind ein ideales Werbemittel, wenn sie aus der Sicht des Kunden auf überzeugende und anschauliche Weise die Kompetenz und das Leistungsspektrum des Unternehmens deutlich machen. Ein kundengerechter Firmenprospekt muss
- Nutzen vermitteln: Der Betrachter muss auf den ersten Blick einen Vorteil erkennen, wenn er sich mit dem Prospekt näher befasst.
- Unterhaltungsbedürfnis erfüllen: Der Prospekt sollte auch Kurzweil bieten. Denn der Betrachter will auch Spaß daran haben, den Prospekt durchzublättern.
- Neugierde befriedigen: Das entstehende Informationsbedürfnis des Betrachters muss durch den weiteren Inhalt des Prospektes erfüllt werden,
- Handlungsmöglichkeiten bieten: Der Betrachter hat ein konkretes Bedürfnis entwickelt. Der Prospekt muss ihm jetzt das weitere Vorgehen aufzeigen.
Doch hier ergibt sich die erste Hürde, denn vielfach wird versucht, das gesamte Produkt-und Dienstleistungsspektrum in einem Prospekt unterzubringen. Sinnvoller ist es, für jedes Geschäftsfeld, beziehungsweise Produktbereich oder sogar jedes einzelne Produkt-Highlight
einen eigenen Prospekt zu gestalten. Es gibt sogar Unternehmen, die jede Kundengruppe mit einem speziellen Prospekt bewerben. Dies trifft bspw. auf Firmen der Bau- oder der Baunebenbranchen zu. Sie trennen die Auftraggeber in Privat- und Geschäftskunden. Manche Handwerksbetriebe dieses Branchenbereichs haben spezielle Prospekte für die Zielgruppe der Architekten entwickelt. Die Schwerpunkte hier sind Werbebotschaften, die sich um Termintreue, Preis-/Leistung und Professionalität drehen. Außerdem werden als Referenzen entsprechende Architektenprojekte genannt. Generell ist Prospektwerbung erfolgreich, wenn sie dem Adressaten Nutzen bietet. Am Empfänger vorbei konzipiert ist er, wenn er seitenlang in Wort und Bild über die Firmengeschichte berichtet. Als kundenorientiert kann er gelten, wenn er dem Abnehmer zeigt, wie seine spezifischen Probleme optimal gelöst und seine Bedürfnisse erfüllt werden. Trotzdem kann das lange Bestehen eines Unternehmens zum Prospektthema werden, bspw. als Schlagzeile in Verknüpfung mit der aktuellen Kompetenz (»Profitieren Sie von unseren langjährigen Erfahrungen und von unserer modernen Fertigungstechnik«). Generell rentieren sich die hohen Herstellungskosten für einen Firmenprospekt nur, wenn auch Inhalt und Form einem professionellen Dienstleister überlassen wurde. Den ersten Eindruck, den der Kunde von einem Prospekt hat, überträgt er auch auf das Unternehmen. Wird ein Prospekt entwickelt, muss erst einmal konkret formuliert werden, für welchen Zweck er gedacht ist. Deshalb ist das genaue Briefing unerlässlich. Vor allem muss ganz klar umrissen sein, an welche Zielgruppe sich der Prospekt wendet. Sind die Zielgruppe und ihr Bedürfnisprofil exakt bestimmt, geht es an die Gestaltung. Bilder und Text werden ebenfalls nach den Kriterien ausgewählt, die für die Zielgruppe entscheidend sind.
Dazu dienen sogar reine Imageprospekte, denn sie sind dazu da, beim Kunden Vertrauen zu schaffen. Hat der Kunde bspw. über eine Anzeige den ersten Kontakt aufgenommen, will er das Unternehmen näher kennen lernen. Diesem Wunsch nach Information sollte der Prospekt nachkommen. Daraus ergeben sich auch die Inhalte. Ein Imageprospekt sollte das Unternehmen vorstellen, seine besonderen Stärken und Leistungen für den Kunden deutlich machen. Darüber hinaus können, wenn es für die Zielgruppe interessant ist, auch
Hintergrundinformationen zur Firma und ihren Produkten und Dienstleistungen enthalten sein. Vertrauens- und sympathiebildend wirken auch professionell hergestellte Illustrationen, die die Firmenmitglieder zeigen. Bilder sind die wichtigsten Gestaltungselemente eines Prospektes. Deshalb beginnt die grafische Gestaltung immer zuerst mit der Platzierung der Abbildungen, dann folgen die Überschriften, schließlich der Text. Ausschlaggebend ist, dass die Übersichtlichkeit gewahrt bleibt. Die klare Gliederung führt den Betrachter zu den wichtigsten Botschaften und fördert bei ihm das Interesse nach weiteren Informationen. Diese holt er sich, wenn der Prospekt seinen Zweck erfüllt, aktiv beim Unternehmen ab.Generell muss sich der Prospekt dem Corporate Design des Unternehmens unterordnen und exakt die Firmenfarben, das Firmenlogo und die Firmenschrift tragen. Doch er muss sich auch an der Zielgruppe und am Produktschwerpunkt ausrichten. Bspw. eignet sich exklusives Papier hoher Qualität und aufwändige Gestaltung eher für Luxusprodukte, jedoch nicht für technische Geräte. Ein weiteres Problem: Prospekte müssen schnell an die Empfänger kommen, denn sie veralten in relativ kurzer Zeit. So soll jedem Angebot ein Imageprospekt beiliegen und bspw. auch der Außendienst mit Prospekten ausgestattet werden. Es gibt aber auch Prospekt-Kooperationen. Hierbei legen Einzelhandelsunternehmen aus unterschiedlichen Branchen, aber mit gleicher Zielgruppe sich gegenseitig Prospekte aus. So liegt auf der Theke des Friseurs der Prospekt des Fitnesstudios und im Fitnessstudio der Prospekt des Friseursalons aus.
Vorhergehender Fachbegriff: Prospekthaftung | Nächster Fachbegriff: Prosperität
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|
|