(engl. strategic business unit) Die strategische Geschäftseinheit ist ein Bereich des Unternehmens, der durch eine spezifische Produkt Markt Kombination gekennzeichnet ist. Die im Rahmen der strategischen Unternehmensplanung gebildeten strategischen Geschäftseinheiten sollten eine eigenständige Marktaufgabe, ein beachtliches Marktpotenzial sowie eine abgegrenzte Konstellation von unternehmensexternen Wettbewerbern aufweisen. Außerdem sollten sich Entscheidungen bezüglich einer strategischen Geschäftseinheit möglichst nicht auf andere strategische Geschäftseinheiten auswirken.
Mit der Aufteilung des Unternehmens in strategische Geschäftseinheiten wird bezweckt, dass sowohl die strategischen Analysen und Prognosen als auch die darauf basierenden Strategien differenziert durchgeführt bzw. ausgearbeitet werden können. Sie ist daher an den Bedürfnissen der strategischen . Planung ausgerichtet und muss nicht zu einer Gliederung des Unternehmens führen, die mit dessen Aufbauorganisation (Organisation) übereinstimmt.
aktueller und potentieller unternehmerischer Aktivitätsbereich, der Gegenstand strategischer Entscheidungen ist und langfristig innerhalb des Gesamtaktivitätenspektrums des Unternehmens eine eigenständige Position einnehmen kann. Die Konstruktion von strategischen Geschäftseinheiten (SGE) ist ein Hilfsmittel für die Planungs- und Steuerungsaufgabe. Die SGE dienen nicht der Ableitung der Unternehmensorganisation, jedoch können sie diese beeinflussen.
Weiterhin ermöglicht die Abgrenzung von SGE den bewußten und gezielten Aufbau von Erfolgspotentialen und die Identifizierung vonprodukt-markt-spezifischen Kriterien, die für die langfristige Sicherung von Erfolgspotentialen bedeutend sind. Die strategischen Geschäftseinheiten dienen damit der Erarbeitung strategischer Ziele und nicht deren Umsetzung. Im Rahmen der Produkt-MarktPortfolio-Analyse sind die SGE durch eine eigenständige, kundenbezogene Marktaufgabe, durch eindeutig ab-grenzbare Produkte(gruppen) und durch einen eindeutig bestimmbaren Kreis von Wettbewerbern gekennzeichnet.
[s.a. Wettbewerbsstrategienj Die Definition Strategischer Geschäftseinheiten (SGE; Strategische Geschäftsfelder, SGF; Strategie Business Units, SBU) bildet die Grundlage für die Entwicklung von Markelingstrategien, insbesondere in stark diversifizierten Unternehmen. SGEs sind das Ergebnis einer Segmentierung und Gliederung der Geschäftsaktivitäten nach unternehmensinternen und unternehmensexternen Kriterien in einzelne, autonome Bereiche mit klarer Kompetenz- und Verantwortungszuordnung. Eine SGE lässt sich durch folgende Merkmale charakterisieren (vgl. Welge/Al-Laham, 1999, Strategische Geschäftseinheiten 325E):
- Sie entsteht durch die Zusammenfassung von Produkt/Markt-Kombinationen zu einer relativ autonomen Einheit mit eigenen Chancen, Bedrohungen und Tendenzen unter besonderer Orientierung an einem eindeutig definierbaren und dauerhaften Kundenproblem
- Sie soll eine bestimmte Funktion erfüllen, die sich von der anderer SGEs abhebt und zwar in Bezug auf die Kundenbedürfnisse, Marktverhältnisse und Kostenstrukturen.
- Sie muss Wettbewerbsvorteile erzielen können (Erfolgspotenziale).
- Die Voraussetzungen für strategische Planung und deren Durchführung müssen für jede SGE gegeben sein.
Das Konzept der SGEs findet häufig Anwendung in der Portfolio-Technik (Portfolio-Analyse), wo SGEs in einem zweidimensionalen Beurteilungsraum (Matrix) positioniert und Normstrategien abgeleitet werden (vgl. Kreikebaum, 1997, Strategische Geschäftseinheiten 74f.)
Aufteilung eines komplexen Gesamtunternehmens in weniger komplexe Teilgebiet als Produkt- Markt – Kombinationen. Bsp.: Das Unternehmen Canon lässt sich in die Geschäftseinheiten Kopiergeräte, Video, Photo, Computerperipherie einteilen.
(insbesondere im Marketing) (Strategisches Geschäftsfeld - SGF, Strategic Business Unit — SBU). Strategische Geschäftseinheiten sind gedankliche Konstrukte, die voneinander abgegrenzte heterogene Tätigkeitsfelder eines Unternehmens repräsentieren und eigenständige (Markt-)Aufgaben zu erfüllen haben. Sie werden durch folgende spezifische Abgrenzungskriterien charakterisiert:
(1) sie umfassen ein eindeutig definierbares und dauerhaftes Kundenproblem (=spezifische Produkt/Marktkombination) als relativ autonome Einheit mit eigenen Chancen, Bedrohungen und Tendenzen,
(2) die spezifische Produkt/Marktkombination hebt sich im Bezug auf Kundenbedürfnisse, Marktverhältnisse und Kostenstrukturen klar von anderen Kombinationen ab (=intern homogen, extern heterogen),
(3) es können für die Produkt/Marktkombination unabhängige Strategien geplant und realisiert werden und
(4) die Produkt/Marktkombination nutzt vorhandene Wettbewerbsvorteile oder kann solche aufbauen. Siehe auch Marketing, Grundlagen (mit Literaturangaben). (insbesondere im Strategischen Management), siehe Strategische Geschäftsfelder (SGF) sowie Strategisches Management und Aufbauorganisation, jeweils mit Literaturangaben.
(SGE): Grundlage für die Definition einer strategischen Geschäftseinheit bilden die Abgrenzungsmerkmale Produkt und Markt. Die strategische Geschäftseinheit orientiert sich an einer Produkt-Markt-Kombination, die durch einheitliche und zu anderen Geschäftseinheiten unterschiedliche Merkmale in den Produkten (z.B. Technologie, Anwendung), in den Abnehmern (z.B. Industrie, Großhandel) und Kundenbedürfnissen (z.B. Qualitätsanforderung) oder in den Marktverhältnissen (z.B. Größe, Vertriebsweg, Wettbewerbsstruktur), eventuell auch in der Kostenstruktur eindeutig festgelegt sind. Für eine strategische Geschäftseinheit lassen sich dementsprechend weitgehend unabhängig von den Strategien anderer Geschäftseinheiten eigenständige Strategieplanungen durchführen. Externe und unternehmensinterne Veränderungen erfordern eine regelmäßige Überprüfung der einmal definierten strategischen Geschäftseinheiten.
Der aus dem finanziellen Rahmen und dem für die Aufrechterhaltung des laufenden Geschäfts notwendigen Kapitalbedarf ermittelte finanzielle Spielraum gibt an, welche finanziellen Mittel zur Verwirklichung geplanter Strategien zur Verfügung stehen. Die Spielraumrechnung ist damit ein wichtiges Instrument zur Planung und Steuerung von strategischen Geschäftseinheiten. Die Unternehmensleitung muss entsprechend ihrer Verantwortung für das Gesamtunternehmen eine betriebswirtschaftlich optimale Kombination der Strategien bzw. strategischen Geschäftseinheiten realisieren. Dementsprechend liegt der finanziellen Spielraumrechnung ein zentrales Finanzmanagement zugrunde. Die Verteilung der finanziellen Mittel auf die strategischen Geschäftseinheiten erfolgt prinzipiell unabhängig von ihrer Quelle.
Eine strategische Geschäftseinheit (SGE) ist jede organisatorische Einheit, die eine genau definierte Unternehmensstrategie und einen Manager mit Verkaufs- und Gewinnverantwortung besitzt (oder besitzen sollte). Im Idealfall sollte eine SGE ihren eigenen Betrieb mit Herstellung, Verkauf, Vertrieb, Technik, Buchhaltung usw. haben. In der Praxis fordert jedoch die
Effizienz, dass SGEn zumindest einen Teil dieser Einrichtungen und Funktionen teilen.
Portfolio-Analyse, Portfolio-Management
gedankliche und evtl. auch organisatorische Zusammenfassung von Tätigkeitsfeldern einer Unternehmung, die im Hinblick auf produkttechnische, marktbezogene, insb. wettbewerbsbezogene sowie umweltbezogene Merkmale eine Homogenität aufweisen, die eine gemeinsame strategische Betrachtung nahelegt. Die SGE ist damit in der strategischen Marketingplanung Bezugspunkt strategischer Ziele und Maßnahmen und z.B. auch Objekt von Portfolioanalysen, deren Beliebtheit zur weiten Verbreitung von Geschäftsfeldorganisationen in der Praxis wesentlich beitrug. Bei der Bildung von SGEs sind folgende Gesichtspunkte zu beachten: es muss sich um eine eindeutig definierbare Produkt/Markt-Kombination mit eigenen wettbewerbsstrategischen Chancen und Bedrohungen handeln, die sich klar von anderen Kombinationen in Bezug auf Kundenbedürfnisse, Marktverhältnisse und Kostenstruktur abhebt (intern homogen, extern heterogen), für die unabhängig von anderen SGEs eigene Strategien geplant und realisiert werden können und die ausreichend groß ist. In der Unternehmensorganisation stellt die Einrichtung von SGEs eine Sekundärorganisation dar, d.h. es kann zu Abweichungen zwischen der vorhandenen Unternehmensorganisation und der Gliederung nach SGEs kommen (Duale Organisation).
Literatur: Hinterhuber, H.H., Strategische Unternehmensführung, New York 1984.
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