Bei der Theorie Z von Ouchi (1981) handelt es sich um ein praxisorientiertes Führungskonzept, wobei er an die Menschenbilder der Theorien X und Y von McGregor anknüpft. Unternehmungen vom Typ Z, die Gemeinsamkeiten mit japanischen Unternehmungen aufweisen und die vor allem in innovativen Branchen anzutreffen sind, werden nach Ouchi in der Zukunft erfolgreich sein, da bei diesen der Motivation und Identifikation der Mitarbeiter eine hohe Bedeutung zukommt.
Ein normatives Führungsmodell, das W. G. Ouchi aufgrund vergleichender Untersuchungen in amerikanischen und japanischen Unternehmen und ihrer Managementmethoden entwickelte. Ouchi geht von der Annahme aus, dass sich die nordamerikanische und japanische Gesellschaft und ihre Organisationen signifikant unterscheiden, obwohl sie im wesentlichen vergleichbare Aufgaben erfüllen. Die kulturelle Umwelt amerikanischer Organisationen beschreibt Ouchi als heterogen, mobil und individualistisch orientiert, die japanische Gesellschaft hingegen als eher homogen, stabil und kollektivistisch. Die signifikanten Merkmalsunterschiede nordamerikanischer, bürokratischer Organisationen (Typ A) und japanischer Organisationen (Typ B) sind für Ouchi:
Analog zu McGregor kam auch der Sozialpsychologe Chris Argyris in seinem Buch “Interpersonal Competence and Organizational Effectiveness” (1962) zu dem Ergebnis, passives Verhalten sei die Folge bürokratischer Dressate. Er stellte daher der Theorie Y eine humanistisch Diese Merkmale ergänzen einander. So setzt beispielsweise ein Verzicht auf Professionalisierung, der eine verstärkte persönliche Abhängigkeit von der Organisation zur Folge hat, die Garantie einer lebenslangen Beschäftigung voraus, wenn eine Identifikation mit den Organisationszielen nicht gefährdet werden soll.
Ouchi legte amerikanischen Managern eine auf den Merkmalen des Typs J basierende Liste vor, ohne ihnen Informationen über die Herkunft dieser Merkmale zu geben. Die befragten Manager erkannten in dem ihnen vorgelegten Merkmalsprofil die weitaus erfolgreichsten amerikanischen Unternehmungen, wie IBM, Procter & Gamble, Hewlett-Packard und Kodak, aber auch die U.S.-Armee wieder. Gleichzeitig bezeichneten die Manager Organisationen, die ein derartiges Profil aufweisen, als karrierepolitisch günstigen Berufseinstieg für Jung-Manager. Diese amerikanischen Organisationen mit japanischem Profil bezeichnet Ouchi als Typ Z.
Z-Organisationen sind originär amerikanisch und haben niemals versucht, japanische Organisationen zu kopieren. Tatsächlich unterscheiden sich Organisationen vom Typ Z in einigen Merkmalen von Organisationen des Typs J:
· eine lebenslange Beschäftigung erfolgt in der Regel zwar faktisch, ist jedoch nicht formal geregelt;
· eine wegen der Bedingungen auf dem nordamerikanischen Arbeitsmarkt zwar häufige Leistungsbewertung und schnelle Beförderung, die sich jedoch vergleichsweise seltener bzw. langsamer vollzieht als in Organisationen vom Typ A;
· Einsatz traditioneller Management-Techniken wie - Management durch Zielvorgaben (Mb0), formale Planungs- und Informationssysteme, die aber als Hilfe begriffen werden und nicht menschliche Entscheidungen dominieren;
· eine Balance von impliziten und expliziten Kontrollmechanismen;
· eine geringere Homogenität der Belegschaft als in Organisationen des Typs J, in denen z.B. auf die Beschäftigung von Minoritäten teils ganz verzichtet wird.
Insgesamt zeichnen sich Organisationen vom Typ Z durch eine stark ausgeprägte, homogene
Organisationskultur aus. Ouchi vergleicht die Form der sozialen Struktur von Z-Organisationen mit denen von Clans und begreift sie als Alternative zu den traditionellen Formen sozialer Kontrolle durch Markt und Hierarchie. Die Beeinflussung und Steuerung des Verhaltens von Organisationsmitgliedern erfolgt in diesen Organisationen nicht durch Ziele und formale Kontrol len, sondern durch eine Veränderung der gesamten Organisationskultur.
Ouchi schlägt ein 13-Stufen-Entwicklungsmodell vor, nach dem A-Organisationen in erfolgreichere Z-Organisationen umgewandelt werden sollten. Wesentlicher Bestandteil dieses Entwicklungsmodells ist die Implementation einer partizipativkooperativen Management-Philosphie als Voraussetzung der Entwicklung.
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