graphische Darstellung der Standortüberlegungen insb. landwirtschaftlicher Unternehmen im Rahmen der Raumwirtschaftstheorie. Ausgangspunkt des Modells ist eine zentrale, von anderen Orten "isolierte" Stadt, als einziger Absatzort der landwirtschaftlichen Produkte. Bei gegebenen Güterpreisen in der Stadt und gegebenen Frachtsätzen für den Transport leitete Johann Heinrich von Thünen eine abnehmende Intensität der Bodenbewirtschaftung mit zunehmender Entfernung vom Absatzort her. Da Homogenität des Bodens und der Transportflächen unterstellt wird, üben die mit dem Gewicht der Produkte und der Entfernung proportional steigenden Transportkosten den entscheidenden Einfluss auf die Art der Bodenbewirtschaftung aus. Es ergeben sich konzentrische Kreise rund um die zentrale Stadt, beginnend mit Gartenbau im stadtnächsten Bereich bis hin zur Jagd als einzig rentabler Bewirtschaftung im äussersten Kreis. Unter der Annahme konstanter Intensität der Bewirtschaftung ergeben sich für die näher zum Zentrum gelegenen Betriebe sog. "Lagerenten", bei unterschiedlicher Bodengüte zusätzlich sog. "Qualitätsrenten". Die Einführung eines besseren Verkehrsweges, etwa eines Kanals, würde, bei niedrigeren. Frachtsätzen in der Binnenschiffahrt, die Absatzmöglichkeiten ausweiten und somit die ursprüngliche Ringstruktur am Wasserweg auf die Peripherie hin trichterförmig ausdehnen. Die Thünen\'sche Erklärungsmethode ist, obwohl vielfältig abgewandelt, im Kern auch heute noch gültig.
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