»Das Erkenntnisinteresse der Wirtschaftswissenschaften ist nicht auf die Gestaltung des Gutes selbst [...] gerichtet, sondern auf die Schöpfung der Werteigenschaften von Gütern, jenen Eigenschaften also, die Nutzen stiften. Der Zweck von Unternehmen besteht demnach in der Wertschöpfung, indem Güter mit jenen Werteigenschaften erzeugt werden, die eine Befriedigung der Bedürfnisse (Lösung der Probleme) beim Kunden bewirken« (Pfohl, 2000, S. 21f.).
In einer prozessualen Betrachtung resultiert der von Stufe zu Stufe realisierte Wertzuwachs aus der Verarbeitung von Gütern und dem Einsatz von Dienstleistungen im betrieblichen Leistungsprozess, wobei an diesem alle Funktionsbereiche (z.B. Einkauf, Fertigung, Logistik und Marketing) beteiligt sind (vgl. Nieschlag/DichüV Hörschgen, 1997, S. 6).
Dieser Prozess und seine Wertschöp-fungsaktivitäten, die Porter (1999b, S. 66) in Basisaktivitäten (Eingangslogistik, Operationen, Ausgangslogistik, Marketing und Vertrieb sowie Kundendienst) und unterstützende Aktivitäten (Unternehmensinfra-struktur, Personalwirtschaft, Technologieentwicklung, Beschaffung) unterteilt, kommen im Ansatz der Wertkette zum Ausdruck. Dieser Ansatz umfasst allerdings nicht Aktivitäten wie Entsorgung, Rcdistribution usw. Diese Aktivitäten sind jedoch für den gesamten Wertschöpfungskreislauf von Relevanz. Ein geschlossenes Wertschöpfungssystem umfasst demnach die Realisierung von Wertzuwächsen aus der Be- und Verarbeitung von Gütern, aber auch aus deren Wiederverwendung, so der Aufbereitung von Abfallstoffen (Recycling) und deren Nutzung in den nachfolgenden Produktionsstufen der Wertschöpfung.
Gerade die Letztgenannten stellen international tätige (z.B. exportierende) Unternehmen vor erhebliche (logistische) Probleme bei der Realisierung eines geschlossenen Wertschöpfungskreislaufs über Ländergrenzen hinweg.
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