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empirische Wirtschaftsforschung

Die empirische Wirtschaftsforschung hat die Gewinnung von Erkenntnissen über ökonomische Gesetzmäßigkeiten und Phänomene zur Aufgabe. Die Analyse des wirtschaftlichen Geschehens wird einerseits auf einer mikroökonomischen, andererseits auf einer makroökonomischen Ebene vorgenommen.

Die mikroökonomische Analyse setzt an den einzelnen Wirtschaftseinheiten an. Hierzu zählen sowohl Konsumenten bzw. private Haushalte als auch Unternehmen und sonstige Institutionen. Gegenstand mikroökonomischer empirischer Analysen ist z.B. der Konsum der einzelnen Wirtschaftseinheiten. Im Sinne von Behrens (1966) handelt es sich hierbei um die Erforschung von »Objektivationen menschlichen Handelns«. Die Analyse der psychischen und sozialen Determinanten dieses Handelns gehört dagegen nicht zu dem Aufgabengebiet der empirischen Wirtschaftsordnung (Empirische Sozialforschung).

Die makroökonomische Analyse stellt auf Probleme ab, die aus dem Zusammenwirken aggregierter Größen resultieren. Hierzu zählt z.B. die Analyse der Auswirkungen von Wechselkursrelationen auf die Zahlungsbilanz einer Volkswirtschaft.

Im Rahmen solcher Analysen kommen in der empirischen Wirtschaftsforschung vorrangig Methoden der Statistik und der Ökonometrie zum Einsatz.

befasst sich mit quantitativen Methoden, die zur Datenanalyse, zur Überprüfung theoretischer Hypothesen und zur Beurteilung alternativer wirtschaftspolitischer Strategien dienen. Mit Hilfe von  Zeitreihenanalyse, ökonometrischen Methoden (Ökonometrie), Ansätzen der  multivariaten Analyse (z.B. Faktorenanalyse, Clusteranalyse), der Input-Output-Rechnung und mikroanalytischen Modellen wird das Ziel verfolgt, fundierte Analysen sozio-ökonomischer Entwicklungsprozesse zu erstellen, treffsichere Prognosen auf einer empirischen Grundlage abzuleiten und schliesslich auch einen Beitrag zu einer rationalen Politikplanung durch Verwendung von Simulationsverfahren (Simulation) und quantitativen Politikmodellen zu leisten. Wichtigste Voraussetzung für die Anwendung von quantitativen Methoden der empirischen Wirtschaftsforschung ist die Verfügbarkeit aktueller und zuverlässiger Zeit- reihendaten oder Querschnittsdaten. Sie werden dazu verwendet, Hypothesen der mathematischen Wirtschaftstheorie mit Hilfe von statistischen Schätzverfahren und Testmethoden im Hinblick auf ihren empirischen Gehalt entsprechend dem wissenschaftstheoretischen Anspruch des Kritischen Rationalismus zu testen. Für die Wahl des geeigneten methodischen Ansatzes ist die konkrete Problemstellung entscheidend. So werden zur Analyse und Prognose von ökonomischen Variablen vor allem Zeitreihenmodelle, für die Quantifizierung makroökonomischer Kreislaufzusammenhänge der ökonometrische Ansatz, zur Beurteilung struktureller Fragestellungen, z.B. zu sektoralen Wirkungsanalysen, Input-Output- Modelle und zur Untersuchung individueller Verhaltensstrukturen, z.B. Bildungs- oder Erwerbstätigkeit, mikroanalytische und mikroökonometrische Ansätze verwendet. Auf der Grundlage einer Diskussion alternativer theoretischer Ansätze, z. B. keynesianischer oder neoklassischer Hypothesen, müssen sowohl die geeignete Methode als auch die relevanten Variablen zur Beschreibung und Erklärung des jeweiligen Problems ausgewählt werden. Die theoretischen Begriffsinhalte dieser Variablen sind dann zu operatio- nalisieren und im Hinblick auf die Datenverfügbarkeit zu quantifizieren. Auf dieser Grundlage ist der Modellansatz unter inhaltlichen und formalen Kriterien auszuwählen und zu schätzen. Eine Prüfung der Anpas- sungs- und Prognosegüte ist im nächsten Schritt vorzunehmen, um Hinweise für Modifikationen der Modellstruktur zu erhalten. Schliesslich sind Simulationsexperimente unter Vorgabe alternativer wirtschaftspolitischer Instrumente durchzuführen, um die praktische Anwendbarkeit des Modellansatzes zu beurteilen.                  Literatur: Hujer, R./Cremer, R., Methoden der empirischen Wirtschaftsforschung, München 1978. Frerichs, W./Kübler, K., Gesamtwirtschaftliche Prognoseverfahren, München 1980. Judge, G. G.¡Griffiths, W E./Hill, R. C./Lee, T. C./Lütkepohl, H., Introduction to the Theory and Practice of Econome- trics, 2. Aufl., New York 1988.

Sie widmet sich der Ermittlung und Analyse tatsächlicher wirtschaftlicher Tatbestände und Entwicklungen. Eine besondere Bedeutung hat die Erstellung von Prognosen, denen sehr häufig ökonometrische Modelle und Verfahren zugrunde liegen. Damit soll ein Beitrag zur Entscheidungsfindung geliefert werden. Auch die Überprüfung von Hypothesen gehört zum Aufgabenbereich der empirischen Wirtschaftsforschung.

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