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Zero Base Budgeting (ZBB)



Zero-Base-Budgeting ist eine Analyse-, Planung-- und Entscheidungstechnik, die mit dem Ziel angewendet wird, die der Unternehmung zur Verfügung stehenden operativen und strategischen Ressourcen wirtschaftlich einzusetzen und damit Kosten zu senken. Zero Base Budgeting ist ein Verfahren der Budgetierung, das prinzipiell die Basis der Zahlen bisheriger Budgets in Frage stellt und auf ihre Rechtfertigung untersucht.

Der Zweck des Zero Base Budgeting: Die Immobilität der Budgetzahlen, also ihr dauerndes Orientieren an Vorjahreszahlen mit meist lediglich marginalen Anpassungen nach oben oder unten, soll überwunden werden. Jede Leistung, vor allem die der Gemeinkostenstelle, ist auf ihre Notwendigkeit zu überprüfen. Z.B. muß sich das Rechnungswesen immer wieder fragen lassen, was für Daten produziert werden, ob sie in diesem Umfang überhaupt benötigt werden und was sie kosten.

Dieses Wort aus den 70er Jahren hat denselben Themenkomplex vorweggenommen, der heute unter Activity-based Costing oder mit Prozesskostenrechnung gemeint ist.

Zero-Base-Budgeting (Null-Basis-Budgetierung) ist eine Budgetierungsmethode, die das Ziel der Gemeinkostensenkung und optimalen Mittelverwendung dadurch zu erreichen sucht, daß vor jeder Periode von Null aus analysiert und geplant wird. Die Planung erfolgt so, als würde das Unternehmen neu gegründet, so daß alte Budgets nicht einfach fortgeschrieben, sondern vor jeder Planungsperiode von Grund auf diskutiert und zur Disposition gestellt werden.

Zero-Base Budgeting ist erstens eine Denkweise der Planung, nämlich der Beginn bei Null (auf der grünen Wiese). Dazu gehört z.B., dass man etwa bei Veränderungsmaßnahmen bei Promotionkosten nicht nur die dazukommenden Maßnahmen begründet, sondern den Aktionenkatalog von Anfang an - also von Null her - nochmals aufbaut; oder wenn ein Ergänzungspersonalbedarf besteht, dass man nicht nur die zusätzlich benötigten Mitarbeiter durch größeres Leistungsvolumen oder höhere Qualitätsansprüche begründet, sondern dass das Aufgabengebiet aller beteiligten Mitarbeiter von Null her nochmals konzipiert wird im Sinn einer Arbeitsverteilungsübersicht.

Zweitens ist es eine Budgetierungstechnik, die nicht vom bestehenden Kostengefüge ausgeht, sondern nach neuen und wirtschaftlicheren Wegen der Leistungserbringung sucht. Mit der ZBB-Methode will man die Beeinflußbarkeit der Strukturkosten erhöhen. Kernstück von ZBB ist eine Kostenstelle im Strukturkostenbereich, bei der die Kosten/die Ressourcen verknüpft sind mit Leistungsmengen. Das ist dann oft auch ein Kostensatz je Vorgangseinheit, der für Benchmarkingzwecke herangezogen werden kann auf der Suche nach jeweils Best Practice. Die ZBB-Budgetierungstechnik ist deshalb, ähnlich wie die Prozeßkostenrechnung, konzentriert auf jene Bereiche, in denen es softiger zugeht - also in den administrativen, indirekten Bereichen.

ist eine Form der Planung von Budgets. Dabei melden alle Stellen oder Abteilungen in einem Unternehmen ihren Investitionsbedarf für die kommende Rechnungsperiode (Geschäftjahr) an und erhalten die ihnen zuteilbaren Mittel. Meist werden am Ende einer Rechnungsperiode verbleibende Überschüsse oder Defizite auf die nächste Periode angerechnet. Es erfolgt keine Neuzuteilung von Mitteln aufgrund der Ausgaben der Vergangenheit, weil gerade durch diese Methode »Zwangsausgaben« der betreffenden Stellen provoziert werden (die Stellen müßten die ihnen zugewiesenen Gelder unbedingt ausgeben, um im nächsten Jahr wieder entsprechende Zuteilungen zu erhalten). Dieses unwirtschaftliche Verhalten wird durch Zero-Base-Budgeting vermieden.

Zero-Base-Budgeting (ZBB) - entwickelt zu Beginn der sechziger Jahre bei der Firma Texas Instruments - ist ein Analyse- und Planungsprozess im Rahmen der Gemeinkostenplanung und -kontrolle. Von jedem beteiligten Manager wird eine vollständige und detaillierte Rechtfertigung seines Budgets von Grund auf (»zero-base«) verlangt (vgl. Horvath, 1998, )

ZBB eignet sich sowohl für repetitive als auch für innovative Aufgaben innerhalb des Gemeinkostenbereiches. Durch den relativ hohen Zeitaufwand auf Grund der detaillierten Darstellung der einzelnen Entscheidungseinheiten ist es jedoch weniger auf kurzfristige als auf mittelfristige Kosteneinsparungen ausgerichtet. Im Gegensatz zur Gemeinkostenwertanalyse ist die Umverteilung der Gemeinkosten zur 262). Die »Beweislast«, warum überhaupt die einzelnen Kostenpositionen entstehen müssen, liegt bei den entsprechenden Managern selbst.

Zielsetzung des ZBB ist die Senkung der Gemeinkosten und deren Umverteilung im Sinne operativer und strategischer Ziele. Der Prozessablauf lässt sich in drei Phasen bzw. neun Stufen darstellen (vgl. Obersicht 144). Verfolgung strategischer Ziele eine explizite Aufgabe des ZBB (vgl. Horväth, 1998, S. 267).

Analyse- und Planungsmethode, die eine Ressourceneinsparung und -umverteilung im Rahmen der Budgetierung der Verwaltungsbereiche zum Ziel hat. Sie ist ein Instrument des Gemeinkostenmanagements. Zero-Base-Budgeting erarbeitet systematisch, am strategischen und operativen Unternehmensziel orientiert, Massnahmenbündel ("Entscheidungspakete") unterschiedlicher Leistungsintensität ("Entscheidungsniveau"), bringt sie in eine Rangfolge und entscheidet schliesslich, welche davon zu Budgets erhoben werden ("Budgetschnitt").

Siehe auch Budgetierung, Zero Base Budgeting.

Literatur: Pyrrh, P. A., Zero-Base Budgeting, Reading, Mass. 1973. Meyer-Piening, A., Zero Base Planning, Köln 1990.

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