(in Jahren)
Das Außendienst-Durchschnittsalter vermittelt Hinweise auf eine Überalterung der Belegschaft und unterstützt damit die Personalpolitik. Neben dem Anwendungspotenzial im Außendienst lässt sich das Durchschnittsalter für jede einzelne Abteilung und damit auch für Marketing, Verkauf und andere betriebliche Funktionen berechnen.
Beispiel
Ein Großhändler der Kfz-Zubehörteilebranche beschäftigt zehn Reisende, deren Alter von 27 bis 62 Jahre reicht. Summiert man die Alter auf (z. B. 421 Jahre) und teilt diese durch die Anzahl der Mitarbeiter, errechnet sich ein Durchschnittsalter von 42,1 Jahren.
Quelle
Die erforderlichen Daten hält die Personalabteilung vor.
Interpretation
· Steigt das Durchschnittsalter des Außendienstes, kommen weniger junge Mitarbeiter hinzu als ältere ausscheiden. Ein Unternehmen, dass über eine längere Zeitspanne keine Mitarbeiterfluktuation und kein oder nur geringes Wachstum aufweist, verzeichnet ein steigendes Durchschnittsalter der Außendienstmitarbeiter.
· Dem Durchschnittsalter kommt in den Branchen Bedeutung zu, in denen das Alter der Außendienstmitarbeiter mit dem der Kunden korrespondieren sollte (z. B. Mode, Lifestyle). Ähnliches gilt für Unternehmen, deren Wettbewerbsvorteil auf Innovationskraft basiert (z. B. stark technisch geprägte Branchen wie Unterhaltungselektronik, EDV-Hardware und -Software).
· Diese Kennzahl liefert wichtige Hinweise im Zeitablauf sowie im Quervergleich (z. B. zwischen einzelnen Filialen oder gegenüber Wettbewerbern).
Maßnahmen zur Beeinflussung
· Das Durchschnittsalter des Außendienstes kann durch die Rekrutierung junger Mitarbeiter gesenkt werden.
· Können keine jüngeren Mitarbeiter rekrutiert und/oder ältere Mitarbeiter freigesetzt werden (z. B. aufgrund entsprechender Arbeitnehmerschutzgesetze), kann durch eine Umverteilung der zu betreuenden Klientel und/oder eine Umbesetzung der Stellen (z. B. Wechsel in den Innendienst) sichergestellt werden, dass das Alter von Außendienst-Mitarbeitern und Kunden korrespondiert.
Grenzen
· Die Durchschnittsbetrachtung verdeckt die Streuung der Altersangaben.
· Ein höheres Durchschnittsalter kann durchaus positiv sein, wenn damit erfolgsrelevante Erfahrungen der Mitarbeiter verknüpft sind.
· Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in den westlichen Industrienationen und des damit verbundenen zunehmenden Durchschnittsalters muss gewährleistet werden, dass das Alter der Mitarbeiter mit dem der Kunden korrespondiert.
· Der Kennzahl kommt wenig Bedeutung zu, wenn Alter und betriebliche Anforderungen weitgehend unabhängig voneinander sind.
· Wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass das Außendienst-Durchschnittsalter nur bedingt Aussagen auf die Innovationsstärke des Unternehmens, Krankenquote und Gehaltsniveau der Mitarbeiter und nicht zuletzt verkäuferischen Erfolg zulässt.
Vorhergehender Fachbegriff: Außendienst-Besuchszahl pro Reisetag, durchschnittliche | Nächster Fachbegriff: Außendienst-Neukundenanteil
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|