Dieser Sortimentsbereich besteht aus Artikeln, die auf Dauer zu einem im Vergleich zur totalen Preisspanne solcher Produkte niedrigen Preis angeboten werden. Dauer-Nie- drigpreis-Artikel gibt es als marketingorientierten Sortimentsbereich in fast allen Warenbereichen der herkömmlichen, warenorientierten Sortiments-Gliederung (Sortimentspolitik). Man kann es als Discount-V ertriebsformen-Segment bezeichnen. Es findet sich heute nicht nur im Lebensmittelhandel, sondern hat auch in anderen Branchen Eingang gefunden. Der traditionelle Einzelhandel versuchte die Discounter durch eine immer umfassendere und hektischer werdende Angebotspolitik abzuwehren. Diese Angebotspolitik führte aus zwei Gründen in eine Sackgasse:
1. Der Verbraucher erkannte mit der Zeit in den Angeboten keinen besonderen Leistungsbeweis der Handelsunternehmen mehr. Vielmehr wurde die Preispolitik des Handels durch die Angebote beim Verbraucher zunehmend unglaubwürdig. Dass ein Produkt heute billig, morgen teuer ist, war schwer einzusehen.
2. Die zahllosen Preisaktionen verursachten einen erhöhten Handlingaufwand, damit höhere Kosten. Der Preis und damit die Handelsspanne wurden dagegen gesenkt. Die meisten Aktionen verursachten Verluste und mußten aus dem restlichen Sortiment subventioniert werden. Die Ausgleichskalkulation nahm ein nicht mehr zu vertretendes Ausmaß ein. Darunter litt die Preisoptik des gesamten Sortiments. Zurückgewinnung der Preis-Glaubwürdigkeit und Eindämmung der Mischkalkulation sind also die Ziele, die der Handel mit den Dauer-Niedrigpreis-Sortimenten verfolgt. Diese Ziele können nur erreicht werden, wenn die richtigen Artikel in diese Preislage eingeordnet werden. Es muss sich wie bei No Names um „discountfähige“ Artikel handeln, die der Verbraucher im Wege des Versorgungskaufs erwirbt. Die Preisbeständigkeit kann gegenüber einer aktionsbezogenen Preispolitik als psychologisches Element für die Positionierung benutzt werden. Die wichtigsten Kennzeichen des Dauer- Niedrigpreis-Sortiments sind: - Die Niedrigpreislage ist das Ergebnis einer guten, mittleren Konsumqualität und einer niedrigen Handelsleistung. - Die Andienung des Dauer-Niedrigpreis- Sortimentes erfolgt in einfachster Selbstbedienung: möglichst von der Palette weg und aus dem Karton heraus, eine Plazierung im Regal ist viel zu aufwendig, - ohne Preisauszeichnung am Artikel, was eine erhebliche Einsparung von Personalkosten mit sich bringt, - Werbung stark eingeschränkt, dagegen Hinweise am Point of Sale durch verkaufsfördernde Maßnahmen wie Preisschilder, Deckenhänger, Plakate. In der Praxis vorzufindende Fehler sind hauptsächlich: - falsche Artikelauswahl, - zu aufwendiges Handling, weil Plazierung im Regal und Preisauszeichnung am Artikel, - Einbeziehung von Handelsmarken in die Dauer-Niedrigpreislagen. -
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