Qualitätsauszeichnung als Modell für unternehmerische Spitzenleistungen in Europa, das aus Befähigern (Enablers) besteht, die das Qualitätsmanagementsystem des Unternehmens und die Art und Weise, wie die verschiedenen Aktivitäten ausgeführt werden (fünf Kriterien), und Ergebnisse (Results), die auf die vier Hauptinteressentengruppen Kunden, Mitarbeiter, Gesellschaft und Financiers abstellen, und das Leistungsniveau (was) erfassen. Unternehmen, die sich für den EQA bewerben, reichen zunächst ein Bewerbungsdokument ein, das von einem Prüferteam aus Managern und Qualitätsspezialisten einstimmig beurteilt und an ein Gremium von Juroren weitergeleitet wird. Diese wählen aus allen Bewerbungen die Finalisten aus, deren Betriebsstätten dann besichtigt werden. Auf Basis dieser Eindrücke bestimmen die Juroren in einem zweiten Treffen die Gewinner von Qualitätsmedaillen (Quality Prizes), die Qualitätsmanagement in hervorragender Art und Weise praktizieren. Unter den Medaillengewinnern wird dem besten Unternehmen wiederum die EQA-Trophäe (Quality Award) als erfolgreichstem Vertreter des TQM in Europa für ein Jahr verliehen. Die Berechtigung für die Bewerbung um den Award ist an einige Voraussetzungen gebunden. Der Bewerber muss eine wesentliche Bindung an Westeuropa nachweisen (mind. 50 Prozent des Geschäftsumfangs der letzten fünf Jahre). Bei mehr als 500 Beschäftigten können auch Unternehmensteile Gegenstand der Bewerbung sein, sofern ein eigener Firmenname/Warenzeichen geführt wird, eine eigenständige Geschäftseinheit besteht, mehr als 50 Prozent des Umsatzes mit externen Kunden/Lieferanten getätigt wird und ein breites Spektrum betrieblicher Funktionen vorhanden ist. Nicht berechtigt zur Teilnahme sind Regierungsbehörden, Non-Profit-Organisationen, Wirtschaftsverbände und Standesvereinigungen.
Der EQA besteht aus den Kriterien Führung, Ressourcen, Politik und Strategie, Mitarbeiterführung, Mitarbeiterzufriedenheit, Prozessmanagement, Geschäftsergebnisse, Kundenzufriedenheit und Auswirkungen auf die Gesellschaft. Insgesamt werden 1.000 Punkte vergeben. Davon gehen 50 Prozent auf das Konto Befähiger und 50 Prozent auf das Konto der Ergebnisse. Teil A: Befähiger: Das Kriterium der Führung macht 10 Prozent (= 100 Punkte) aus, Politik und Strategie 8 Prozent (= 80 Punkte), Mitarbeiterorientierung 9 Prozent (= 90 Punkte), Ressourcen 9 Prozent (= 90 Punkte) und Prozessmanagement 14 Prozent (= 140 Punkte). Teil B: Ergebnisse: Das Kriterium Kundenzufriedenheit macht 20 Prozent (= 200 Punkte) aus, gesellschaftliche Verantwortung 6 Prozent (= 60 Punkte) und Geschäftsergebnisse 15 Prozent (= 150 Punkte).
Die European Foundation for Quality Management (EFQM) wurde 1988 von 14 grossen Unternehmen gegründet. Sie entwickelten das sogenannte EFQM-Modell für Business Excellence, das von dieser Organisation betreut und kontinuierlich angepasst wird. Das EFQM-Modell ist eine grosse Checkliste, anhand derer Qualitätsmanagement und Qualitätsmanagementsystem eines Unternehmens bewertet werden. Dieser Ansatz gilt als Realisierung des Total-Quality-Management. Siehe auch Total-Quality-Management und Qualitätsmanagement (mit Literaturangaben).
Literatur: Kamiske Gerd F. / Brauer Jörg-Peter: Qualitätsmanagement von A bis Z,
5. aktualisierte Auflage, 2006 Karl Hanser Verlag, München Wien Internetadresse: http://www.deming.de/efqm/mode112000-1html, http://www.deutsche-efqm.de/ inhseiten/247.htm,
Vorhergehender Fachbegriff: European Provident Mutual Society (ME) | Nächster Fachbegriff: European Recovery Program
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