(auch umsatzabhängige Neuproduktquote; in %)
Die umsatzabhängige Innovationsquote setzt den Umsatz der neuen Produkte ins Verhältnis zum Gesamtumsatz und bietet einen Einblick in die Innovations- und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.
Beispiel
Ein Unternehmen erzielt einen Jahresumsatz von
6. 000.000 €. Davon werden
1. 200.000 € mit Produkten und Dienstleistungen erzielt, die als Innovationen gelten. Die umsatzabhängige Innovationsquote beträgt 20 %.
Quelle
· Der Gesamtumsatz sowie die Umsatzzuordnung für neue und alte Produkte sind der Vertriebsabteilung bekannt.
· Vor Bestimmung der Kennzahl gilt es zu definieren, was ein neues Produkt ist. Hierbei müssen auch branchenspezifische Erfahrungen eingearbeitet werden.
· Ein neues Produkt hat ein zu bestimmendes Lebensalter ohne wesentliche Veränderung noch nicht überschritten.
· Produkte, die im Laufe ihres Lebenszyklus wesentlich verändert wurden, gelten ab dem Zeitpunkt der Veränderung als neue Produkte.
Interpretation
· Eine hohe umsatzabhängige Innovationsquote signalisiert, dass Produktinnovationen einen großen Anteil am Umsatz haben. Dies verringert die Abhängigkeit des Unternehmens von seinen „Klassikern“, alten und lang anhaltend erfolgreichen Produkten.
· Gleichzeitig spricht eine hohe umsatzabhängige Innovationsquote für die Leistungsfähigkeit der Forschung und Entwicklung, weil sich deren Produktinnovationen am Markt durchgesetzt haben und daher zur Produktpalette des Unternehmens gehören.
· Neue Produkte, die noch am Anfang ihres Produktlebenszyklus stehen, bieten dem Unternehmen die Gewähr, auch langfristig Deckungsbeiträge zu erzielen und den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.
· Eine hohe umsatzabhängige Innovationsquote spricht für die Flexibilität des Unternehmens, weil es schnell auf sich ändernde Markt- und Kundenansprüche reagiert.
· Eine geringe umsatzabhängige Innovationsquote hingegen bedeutet, dass Produktinnovationen nur einen kleinen Anteil am Gesamtumsatz haben. Somit begibt sich das Unternehmen in die Gefahr, von alten Produkten, die u. U. am Ende ihres Lebenszyklus stehen, abhängig zu sein.
· Die Kennzahl ist insbesondere aussagekräftig im Zeitvergleich und sollte daher regelmäßig ermittelt werden. So kann beispielsweise an einer stetigen Erhöhung der umsatzabhängigen Innovationsquote abgelesen werden, dass eine Umschichtung von alten zu neuen Produkten vor sich geht.
· Auch Vergleiche mit dem Wettbewerber sind aufschlussreich.
Maßnahmen zur Beeinflussung
Um die umsatzabhängige Innovationsquote zu steigern, kann ein Unternehmen folgende Maßnahmen ergreifen:
· Investition in Forschung und Entwicklung mit dem Ziel, neue Produkte zu schaffen
· Verstärkte Marktforschung, um Kundenbedürfnisse und Kundenzufriedenheit beurteilen zu können und die Produkte entsprechend auszurichten
· Weiterentwicklung alter Produkte, um diese an die aktuellen Kundenbedürfnisse anzupassen
· Vermehrte Anstrengungen bei der Einführung neuer Produkte (Verkaufsförderung, Werbung, niedrige Einführungspreise ), um die Flop-rate möglichst gering zu halten
Grenzen
Eine niedrige umsatzabhängige Innovationsquote muss nicht unbedingt nachteilig sein. Sie kann auch ein Beleg dafür sein, dass ein Unternehmen über sog. „Klassiker“ verfügt, die schon seit langem erfolgreich am Markt positioniert sind. Man denke in diesem Zusammenhang an Markenartikel wie z. B. Odol, Nivea, Maggi oder Tempo.
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