Zwei preispolitische Fragen stellen sich im Rahmen der Preiskalkulation für eine Produktlinie: Welche Qualitäts- und damit korrespondierend Preislevels sollen die einzelnen Ausprägungen einer Produktlinie besetzen („Preislagenpolitik”)? Welche Preise gelten für die „Mitglieder” der Produktlinie? Traditionell tunerscheidet man drei Preislagen: die gehobene Preisklasse (höchste Preislage), die Konsumpreisklasse (mittlere Preislage) und die Niedrigpreisklasse (niedrigste Preislage). Ein Überspannen aller drei Preislagen mit einer Produktlinie erscheint jedoch für Aufbau und Pflege eines prägnanten (Preis-)Images der Marke häufig nicht förderlich. In der Niedrigpreisklasse dominiert das Discount-Prinzip mit Zugeständnissen in der Produktqualität, in der gehobenen Preisklasse herrschen Premium- bzw. Qualitätsdenken vor. Deshalb erscheint es empfehlenswert, dass sich eine Produktlinie auf eine Preisklasse bzw. eine spezifische Bandbreite von Qualitäts- und Preisniveaus konzentriert und innerhalb dieser „Range” dann Qualitätsvarianten offeriert. Häufig bildet ein Basis- oder Grundmodell den „unteren Endpunkt” (Anfangsglied) der Produktlinie, auf das dann in Produktleistung und -qualität bis zur „high end”-Variante (Endglied) „aufgesattelt” wird. Die ordinalen Qualitätsunterschiede in der Produktlinie spiegeln sich dann in korrespondierenden ordinalen Preisunterschieden wider. Siehe auch Preispolitik (mit Literaturangaben).
Literatur: Diller, H. (2000): Preispolitik, 3. Auflage, Stuttgart. Pechtl, H. (2005): Preispolitik, Stuttgart.
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