Die Entscheidung über eine Bestandsergänzung (Menge, Zeitpunkt) muss von der Planungszeitspanne tp (Zeitintervall für die Bedarfsplanung) und der Wiederbeschaffung tw (Zeitspanne zwischen Bestellauslösung und Lagerverfügbarkeit) ausgehen. Wird ein gleichförmiger Durchschnittsverbrauch unterstellt (regelmässiger Bedarf), dann ergibt sich folgender Zusammenhang (vgl. Abb.). Die Differenz zwischen dem Höchstbestand BLMax und dem Sicherheitsbestand Bs soll nach Möglichkeit der optimalen Bestellmenge entsprechen. Der Zeitpunkt für die Wiederbeschaffung kann Verbrauchs- oder bedarfsbedingt sein. Bei der verbrauchsbedingten Ermittlung wird entweder das Bestellpunkt- oder das Bestellrhythmusverfahren angewandt. Folgende Strategien der Bestandsergänzung sind zu unterscheiden: (1) Strategie A: Unterschreitet der tatsächliche Lagerbestand BL den festgelegten Mindestbestand BM, wird eine Bestellung ausgelöst, um den Bestand bis zur Marke BLMax aufzufüllen (wechselnde Zeitintervalle, geringfügig wechselnde Bestellmengen). (2) Strategie B: Wie A, bestellt wird jedoch stets eine konstante Menge B; es gibt also keinen festgelegten Höchstbestand BLMax (wechselnde Zeitintervalle, konstante Bestellmenge B). (3) Strategie C: In konstanten Zeitinvervallen T wird der tatsächliche Lagerbestand BL geprüft, wobei dieser bis zu BLMax ergänzt wird (fester Bestellrhythmus, wechselnde Bestellmengen B). (4) Strategie D: Auch hier wird in konstanten Zeitintervallen T BL überprüft, aber nur bei Unterschreiten des Meldebestands BM wird auf BLMax aufgefüllt (variabler Bestellrhythmus T, 2T. .., wechselnde Bestellmengen). (5)Strategie E: BL wird in festen Zeitintervallen T überprüft; bei Unterschreiten einer definierten Mindestmenge Bm wird eine konstante Menge B bestellt (variabler Bestellrhythmus T, 2 T ..., konstante Bestellmenge .
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