ein auf statistische Analysen gestütztes Verfahren zur Bewertung von Kreditanträgen durch die Bank (Kreditprüfung). Aus den bereits abgewickelten Krediten filtert man heraus, welche Merkmale von Kreditnehmern einen statistisch gesicherten Zusammenhang mit der Kreditrückzahlung aufweisen, d.h. welche deutlich häufiger mit "guten" als mit "schlechten" Kreditfällen verbunden sind. Die unterschiedlich hohe Aussagekraft der verschiedenen Merkmale im Hinblick auf einen einwandfreien Kreditverlauf drückt man durch Zuordnung unterschiedlich hoher Punktzahlen (scores) aus. Bei einem neuen Kreditantrag wird dann geprüft, welche der einen wahrscheinlich einwandfreien Kreditverlauf anzeigenden Merkmale vorliegen. Für sie setzt man jeweils die zuvor ermittelte Punktzahl ein und erhält so als Summe die Bewertung des Kreditantrages in einer einzigen Zahl. Ist sie grösser als ein vorgegebener Grenzwert, so wird der Kredit im Prinzip zugesagt, liegt sie darunter, wird der Kreditantrag abgelehnt. Der Grenzwert wird ebenfalls anhand statistischer Analysen bereits abgewickelter Kredite festgelegt. Da die statistischen Untersuchungen, mit denen die relevanten Merkmale aufgespürt und bewertet werden, eine grosse Zahl gleichartiger Kreditfälle voraussetzen, ist das credit scoring vor allem für den Bereich des Konsumentenkredits entwickelt worden. Unterschiede zwischen den individuellen Kreditvoraussetzungen sind hier viel geringer als bei Kreditanträgen von Wirtschaftsunternehmen. Literatur: Ingerling, R., Das credit-scoring-System im Konsumentenkreditgeschäft, Berlin 1980.
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