Abbau deutscher Industrieanlagen im Rahmen des Morgenthau-Plans.
Bereits die Konferenz der Alliierten in Jalta (Februar 1945) nannte die Zerstörung des deutschen Kriegspotentials und die Gewinnung von Reparationen als Kriegsziele. Die Potsdamer Konferenz (August 1945) bestimmte (neben der Beschlagnahme von Auslandsvermögen, Handelsflotte etc.), dass Reparationen vor allem durch Demontage deutscher Industrieanlagen zu gewinnen seien. Dies begann mit unterschiedlicher Intensität in allen Besatzungszonen (Industriebeschränkungsplan), am härtesten wurde die sowjetische Besatzungszone getroffen. Die Ost-West-Spannungen, aber auch die amerikanische Einsicht, Deutschland nicht in ein "Armenhaus" verwandeln zu können, führten schon 1946 in der US-Zone zur teilweisen Einstellung der Demontage, "bis die Behandlung Deutschlands als wirtschaftliche Einheit durchgeführt wird". Doch gab es noch Ende 1947 für die Bizone eine Demontageliste mit 682 Werken. Während in den Westzonen ca. 8% der vorhandenen Kapazitäten abgebaut wurden, waren es in der Ost- Zone rd. 45%. Als Ende 1950 die letzten Demontagen in der Bundesrepublik eingestellt wurden, war hier der Wiederaufbau (Marshallplan) bereits wieaer im uang; rur aie DDR wirkten die Demontageverluste härter und länger nach. Literatur: Treue, W., Die Demontagepolitik der Westmächte nach dem Zweiten Weltkrieg, Göttingen 1967.
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