ein aus zwei Koordinatensystemen zusammengesetztes Kastendiagramm, welches in der 2 Personen-2 Güter-Modellwelt instrumentell eingesetzt wird, und zwar zum einen, indem es den Tausch zwischen zwei Wirtschaftssubjekten und die Bedingungen seines Zustandekommens zeigt, zum anderen, indem damit in der Wohlfahrtsökonomik Güter- und Faktorallokationen aufgezeigt werden können, die dem Pareto-Optimum entsprechen. Gegeben sind sowohl für Wirtschaftssubjekt A als auch für Wirtschaftssubjekt B jeweils ein Xl5 X2-Koordinatensystem, in welchem die jeweiligen Indifferenzkurvensy- steme eingezeichnet sind, wobei X1 und X2 beliebige nutzenstiftende Güter repräsentieren. Gleichzeitig sind die jeweiligen Mengen an Xi und x2, die die Wirtschaftssubjekte konsumieren, fixiert und somit die Ausgangsverteilung des gesamten Gütervolumens in dieser Modellwelt. Das Koordinatensystem von B wird nun um 180° gedreht und so in das von A verschoben, dass die Ausgangspunkte der Güterverteilung der Einzelsysteme zusammenfallen. Der gedrehte und verschobene Ursprung des Koordinatensystems von B legt nun die insgesamt vorhandenen Mengen an xa und x2 fest, und jeder Punkt innerhalb des so entstandenen Schachteldiagramms spiegelt eine Aufteilung dieser Mengen auf A und B wider. Anhand der gegebenen Indifferenzkur- vensysteme von A und B lassen sich nun die durch potentiellen Tausch entstehenden Güterneuverteilungen bewerten. Ein Tausch wird, unter Anwendung des Rationalprinzips, nur dann erfolgen, wenn beide Wirtschaftssubjekte die neue Güterverteilung höher, zumindest aber nicht schlechter als die Ausgangskonstellation bewerten. Erkennbar ist dies daran, ob sich in dem Punkt der neuen Verteilung zwei Indifferenzkurven schneiden oder tangieren, von denen mindestens eine ein höheres Nutzenniveau repräsentieren muss, während die andere schlechte- stenfalls ihr altes Niveau beibehält. Unter Anwendung dieser Vorgehensweise sind dann weitere Tauschvorgänge solange möglich, bis eine Güterverteilung erreicht ist, bei der sich zwei Indifferenzkurven berühren. In einem solchen Tangentialpunkt ist dann das Pareto-Optimalitätskriterium erfüllt, nämlich, dass es hier unmöglich ist, ein Wirtschaftssubjekt noch besser zu stellen (höheres Indifferenzkurvenniveau), ohne dass dadurch ein anderes schlechter gestellt würde. Die Verbindungslinie dieser Tangentialpunkte, die je nach gewählter Ausgangskonstellation eine andere Position im Boxdiagramm einnehmen, wird Kontraktkurve genannt.
Kontraktkurve
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