in den 40er Jahren verbreitete Befürchtung, dass in der Realität nicht mit der Erfüllung der Marshall-Lerner-Bedingung zu rechnen sei. Letztere verlangt für eine normale Reaktion der Leistungsbilanz auf Wechselkursänderungen, dass die Summe der Import- und Export- nachfrageelastizitäten (bei anfänglich ausgeglichener Leistungsbilanz) betragsmässig grösser Eins ist. Empirische Untersuchungen ergaben indes häufig darunter liegende Werte; Wechselkursänderungen wurden infolgedessen als untaugliches Mittel zur Bekämpfung von Leistungsbilanzungleichgewichten angesehen. Der Elastizitätspessimismus wich ab den 50er Jahren einem Elastizitätsoptimismus, weil frühere empirische Untersuchungen als methodisch ungenügend angesehen wurden, neue Messungen höhere Elastizitäten ergaben und durch die Robinson-Bedingung gezeigt wurde, dass die Leistungsbilanz auch bei Nichterfüllung der Marshall-Lerner-Bedingung normal reagieren kann.
Wechselkurstheorie
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