zentrales Merkmal des Kritischen Rationalismus. Der Grundgedanke ist die prinzipielle Fehlbarkeit der menschlichen Erkenntnis bzw. des menschlichen Problemlösungsverhaltens. Konsequenterweise wird die Aufgabe der Wissenschaft nicht in der Begründung bzw. im Nachweis der Wahrheit (Verifizierung), sondern in der Widerlegung (Falsifizierung) und in der Elimination von Irrtümern gesehen. Auf diese Weise kann der Erkenntnisfortschritt gefördert werden. Formuliert als methodologisches Problem geht es darum, Methoden, Regeln und Verfahren zu finden, die Irrtümer zu entdecken und zu überwinden erlauben. Sie bestehen darin, dass Theorien zunächst auf eine im Prinzip widerlegbare Weise formuliert werden (Popper-Kriterium). Die tatsächliche Überprüfung erfolgt sodann insb. durch Konfrontation mit dem betreffenden Realitätsausschnitt und/oder durch Vergleich mit alternativen Theorien (wissenschaftlicher Pluralismus). Literatur: Spinner, H., Pluralismus als Erkenntnismodell, Frankfurt a.M. 1974.
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