Die infolge des Wertewandels stärkere Betonung von Werten wie Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung hat auch bei den Frauen vermehrte Wünsche nach Partizipation in der Berufswelt ausgelöst. Der Beruf garantiert nicht nur eine kontinuierliche Versorgungsund Erwerbschance, sondern bildet zugleich auch einen wesentlichen Bestandteil der menschlichen Identität. Frauen fordern nicht nur die im Grundgesetz gewährte formelle Gleichberechtigung, sondern wollen auch gleiche Chancen im Beruf und eine bessere Vereinbarung von Beruf und Familie. Frauen stossen mit diesem Anliegen immer noch auf strukturelle Hindernisse. Als Resultat der Bildungsexpansion ist zwar eine verbesserte Teilnahme der Frauen am gesamten Bildungswesen festzustellen, dennoch sind Frauen in der Berufswelt noch nicht in den Männern ebenbürtigen Positionen anzutreffen. Im Durchschnitt ist ihr Einkommen geringer, sie arbeiten mehr Teilzeit, und sie sind häufiger in unqualifizierten Berufen anzutreffen, in leitenden Positionen hingegen kaum. Das Schlagwort von der "Doppelrolle" der Frau, d.h. sowohl einen Beruf auszuüben als auch für die Familienbelange zuständig zu sein, kennzeichnet das Dilemma der Frauen mit der Berufstätigkeit. In jüngster Zeit gibt es verschiedene Versuche von seiten des Staats und der Unternehmen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für die Frauen zu erleichtern ( Frauenförderpläne). Literatur: Spiess, E., Frau und Beruf, Frankfurt a.M. 1988, Domsch, M./Regnet, E., Weibliche Fach- und Führungskräfte, Stuttgart 1990.
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