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Kapazitätseffekt

Einfluss einer positiven Nettoinvestition auf die Höhe der Produktionskapazität. Eine positive Nettoinvestition vergrössert den Kapitalstock. Handelt es sich nicht um eine Kapitalvertiefung, sondern um eine Kapitalerweiterung, so steigt mit der Erweiterungsinvestition die Produktionskapazität. Der Kapazitätseffekt ist gleich dem Produkt aus der Nettoinvestition und der marginalen Kapitalproduktivität bzw. gleich dem Quotienten aus der Nettoinvestition und dem marginalen Kapitalkoeffizienten.

Sachinvestitionen in Form von Errichtungs und Erweiterungsinvestitionen besitzen einen Kapazitätseffekt, indem sie die Periodenkapazität und gegebenenfalls auch die Totalkapazität des Betriebes erhöhen. Die Periodenkapazität stellt das Leistungsvermögen dar, das vom ganzen Anlagenbestand in einer Nutzungsperiode abgegeben werden kann. Demgegenüber ergibt sich die Totalkapazität eines Unternehmens aus der Summe der gesamten noch vorhandenen Nutzungsjahre der Aggregate. Erfolgt eine Finanzierung der Erweiterungsinvestitionen ausschließlich Kapazitätserweiterungseffekt durch Reinvestierung von Abschreibungsbeträgen, so wird nur die Periodenkapazität erhöht, während die Totalkapazität nicht erweitert wird (Kapazitätserweiterungseffekt, LohmannRuchtiEffekt). Wenige Anlagen mit einer höheren Nutzungsreserve werden durch mehr Anlagen mit einer im Durchschnitt kleineren Restnutzungsdauer substituiert. Reine » Ersatzinvestitionen beinhalten keinen Kapazitätseffekt. Häufig ist jedoch der Ersatz im Anlagenbereich gleichzeitig mit einer Rationalisierung verbund en, die kapazitive Auswirkungen besitzen kann.

Wirkung der gesamtwirtschaftlichen Investitionen auf die Kapazität des Produktionsapparates und damit auf das Produktionspotential. Bezeichnet man den Kapitalstock mit K, das Produktionspotential mit P, das Verhältnis K/P (Kapitalkoeffizient) mit v und nimmt man weiter an, dass der Kapitalkoeffzient im Zeitverlauf konstant ist, d.h. ,
Kapazitätseffekt dann ergibt sich der Kapazitätseffekt der Investitionen (I) als
Kapazitätseffekt Die Investitionen erhöhen den Kapitalstock definitionsgemäss um
Kapazitätseffekt Bei konstantem Kapitalkoeffizienten steigt dadurch das Produktionspotential um das 1/v-fache. In der kurzfristigen Keynesianischen Theorie der Bestimmung des Volkseinkommens wird der Kapazitätseffekt vernachlässigt und nur der Einkommenseffekt der Investitionen berücksichtigt (Multiplikatoranalyse). In der langfristigen Analyse (Wachstumstheorie) spielt der Kapazitätseffekt dagegen eine zentrale Rolle (DOMAR-Modell). Literatur: Rose, K. (1991)

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