Lange Periode ist der Zeitraum, ab dem der betriebliche Produktionsapparat durch Investitionen oder Desinvestitionen verändert werden kann. In der langen Periode sind die Fixkosten variabel und gehören deshalb zu den relevanten Kosten.
Problem:
(1) Die Grenze zwischen kurzer und langer Periode läßt sich nicht allgemein kalenderzeitmäßig festlegen. Sie ist von Betrieb zu Betrieb verschieden und hängt von der Geschwindigkeit ab, mit der der betriebliche Produktionsapparat verändert werden kann.
(2) Auf lange Sicht gibt es überhaupt keine fixen Kosten; auf lange Sicht sind alle Kosten dispositionsbestimmt und veränderbar (Dispositionsbestimmtheit der Kosten).
Gegensatz:
kurze Periode
Begriff der Kostentheorie. Anpassungen des Faktoreinsatzes an veränderte Marktgegebenheiten (z.B. erhöhte Nachfrage) benötigen unterschiedlich viel Zeit. Kurzfristig wird meist nur die Arbeitszeit oder die Intensität angepaßt werden können, nicht dagegen die Betriebsgröße. Ist der Anpassungszeitraum so groß, daß auch Art und/oder Zahl der eingesetzten Potentialfaktoren verändert werden, spricht man von langer Periode (long run period). Die Abgrenzung in ’kurze Perioden und lange Perioden ist damit nicht kalendermäßig bestimmt, sondern hängt von der Operational time ab, das heißt der zur Kapazitätsanpassungen notwendigen Zeit. Auf lange Sicht verliert die Unterscheidung zwischen variablen und fixen Kosten ihre Bedeutung, da dann alle Kosten veränderbar sind.
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