(wage-price guide posts) Instrument der Einkommenspolitik, das aus der mehr oder weniger verbindlichen Vorgabe höchstzulässiger Lohn- und Preissteigerungen besteht, um den inflationsbedingten Verteilungskampf zu entschärfen und die daraus resultierende Lohn-Preis-Spirale zu beenden. Administrative Eingriffe in das Preis- und Lohngefüge führen jedoch bei unterschiedlicher Produktivitätsentwicklung einzelner Sektoren nur zu verzerrten Preisrelationen, ohne die Inflationsausbreitung auf Güter- und Faktormärkten dauerhaft aufhalten zu können. Verbindliche Lohn-Preis-Leitlinien sind ausserdem weder mit der Tarifautonomie noch mit dem Grundsatz der Ordnungskonformität wirtschaftspolitischen Handelns in einem marktwirtschaftlichen System vereinbar (Lohnleitlinien). Als Mittel der Inflationsbekämpfung sind sie ohnehin untauglich, weil sie lediglich an Symptomen kurieren. Literatur: Cassel, D./Thieme, H.J., Einkommenspolitik, Köln 1977.
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