Die Orientierungsreaktion ist ein Phänomen, das in enger Beziehung zur Aufmerksamkeit zu sehen ist. In der Literatur werden z.T. beide Begriffe nicht gegeneinander abgegrenzt, z.T. wird Aufmerksamkeit als Oberbegriff angesehen.
Die Orientierungsreaktion ist eine kurzzeitige, reflexartige Hinwendung des Organismus auf einen Reiz oder eine Reizkonstellation (vgl. Kroeber-RielAVeinberg, 1999, S. 62f.). Die so ausgelöste phasische Aktivierung sensibilisiert das In/or-mationsverarbeitungssystem des Menschen für diesen Reiz. Diese Reaktion äußert sich z.B. motorisch durch die Drehung des Kopfes zur Reizquelle oder in einer Erweiterung der Pupille. Hierin zeigen sich auch die spezifischen Möglichkeiten zur Messung der Orientierungsreaktion. Die Orientierungsreaktion wird durch die folgenden Eigenschaften von Reizen bestimmt: Intensität, Farbe, Größe, Neuartigkeit und Ungewissheit.
In der Wirtschaftssoziologie: auch: Orientierungsreflex, Bezeichnung für eine unkonditionierte Reaktion des Organismus, die der schnellen Erfassung neuer Reizsituationen zum Zwecke des adäquaten Reagierens dient. Beispiel: bei einem unerwarteten Geräusch wendet man seinen Kopf in Richtung des Geräusches, die Muskelspannung steigt, die Empfindungsschwelle der Sinnesorgane wird herabgesetzt.
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