Gesellschaftsform, in der die industrielle Produktion nicht mehr das bestimmende und strukturprägende Prinzip ist (Industriegesellschaft). Im allgemeinen wird der Begriff der postindustriellen Gesellschaft mit dem Anwachsen des tertiären Sektors (Dienstleistungsbereich) in Verbindung gebracht. Auch wird betont, dass zahlreiche produktive Aktivitäten in die Haushalte zurückwandern (haushaltliche Eigenproduktion) und damit dem produktiven "Kernsystem" entzogen werden. Die Thesen Daniel Beils zur nachindustriellen Gesellschaft werden neuerdings allerdings stark in Zweifel gezogen. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass der tertiäre Sektor - zumal unter dem Einfluss der Mikroelektronik - zunehmend unter das Diktat industrieller Produktionsmethoden, Organisationsformen und Rationalisierungsmuster gerate. Insofern würden die Gesetzmässigkeiten des industriellen Systems auch diesen tertiären Sektor dominieren (These der Neo-Industrialisierung). Literatur: Bell, D., Die nachindustrielle Gesellschaft, Frankfurt a.M. 1975.
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