Siehe auch: Marktabschöpjungs-politik
(Skimming Pricing): Eine Politik sehr hoch angesetzter Preise für die Einführung neuer Produkte. Sie wird als Strategie meist in der Erwartung gewählt, dass die dem neuen Produkt gegenüber positiv eingestellte - Zielgruppe so aufnahmebereit und im übrigen auch kaufkräftig genug ist, dass der Preis für sie gar keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt. Dadurch wird mit dem hohen Einführungspreis zunächst einmal die Nachfrage nur bei dieser Zielgruppe “abgesahnt`. Ist sie dort ausgeschöpft, wird oft der Preis gesenkt, um die Nachfrage bei der nächsten, etwas weniger kaufkräftigen Zielgruppe abzuschöpfen usw., Preisdifferenzierung.
Die Skimming-Strategie wird insbesondere für Produkte mit hohem Neuheitsgrad sowie bei niedriger kurzfristiger Preiselastizität empfohlen. Ziel einer solchen Strategie ist es in der Regel, durch Abschöpfung der Konsumentenrente die im Zusammenhang mit der Einführung des neuen Produkts getätigten Investitionen binnen kürzester Zeit zu amortisieren und, nachdem das geschehen ist, hohe Gewinne zu erzielen. Produkte, bei denen diese Strategie besonders erfolgreich war, sind z.B. Fernsehgeräte, Videogeräte, Taschenrechner und Home Computer. Eine Skimming-Stragie empfiehlt sich, wenn die folgenden Bedingungen vorliegen:
- Echte - Innovation: Gewinnrealisierung in der Monopolphase, Reduktion des langfristigen Konkurrenzrisikos.
· Hohe Obsoleszenz: Gewinnrealisierung in frühen Lebenszyklusphasen.
· Hohe Preissenkungswirkung: Schaffung eines Preisspielraums nach unten.
· Abschöpfen der Preisbereitschaft.
· Positive Prestige- und Qualitätsindikation des hohen Preises.
· Kapazitätsengpässe.
· Geringe Ansprüche an finanzielle - Ressourcen.
Die Skimming-Strategie betont stärker den kurzfristigen Aspekt. Sie ist vor allem dann angeraten, wenn entweder keine langfristigen Effekte existieren oder deren Erträge nicht hoch bewertet werden, sei es, dass sie zu risikobehaftet erscheinen, der Diskontierungszinsfuss sehr hoch ist oder andere Gründe vorliegen.
Die Penetrations-Strategie bezieht ihre Rechtfertigung dagegen eher aus der langfristigen Orientierung und setzt insofern eine besonders weit vorausschauende Planung, gegebenenfalls die Bereitschaft, kurzfristig Verluste in Kauf zu nehmen, sowie eine höhere Risikopräferenz voraus.
vgl. Penetrationsstrategie
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