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Stabilisierungskrise

krisenhafte wirtschaftliche Situation, in der das stabilitätspolitische Instrumentarium nicht angewendet werden kann, weil es wegen vorangegangener konjunkturwidriger (prozyklischer) Stabilitätspolitik und/oder wegen geänderter äusserer Randbedingungen nicht mehr greift. Eine solche Situation war in der Stockungskrise 1980/82 gegeben. An sich wären expansive finanz- und geldpolitische Massnahmen erforderlich gewesen. Die —Finanzpolitik fiel dafür aus, weil im vorangegangenen Aufschwung keine Mittel in die Konjunkturausgleichsrücklage eingestellt worden waren und kreditfinanzierte Ausgabeerhöhungen bzw. Steuersenkungen zur Anregung privater Nachfrage die Haushaltsdefizite der Gebietskörperschaften vergrössert, damit das Zinsniveau angehoben und private Investitionstätigkeit verdrängt hätten (Verdrängungseffekt). Auch die Geldpolitik musste auf restriktivem Kurs bleiben, um den im Konjunkturaufschwung zu weit gewordenen "Geldmantel" zurückzuschneiden, um die Abwertungstendenzen der DM gegenüber dem Dollar aufzufangen und die inflatorischen Effekte unter Kontrolle zu bringen. Der Sachverständigenrat sprach seinerzeit von einem "wechselkursbedingten Ausnahmevorbehalt" für die Geldpolitik. In den letzten Jahren wurden verschiedene Konzepte entwickelt, um die Wirksamkeit stabilisierungspolitischer Massnahmen zu erhöhen und vor allem die mit einer Stabilisierungspolitik verbundenen realen Kosten über eine flexiblere Lohn- und Preisentwicklung zu reduzieren.                                                        Literatur: Deutsche Bundesbank, Geschäftsbericht für das Jahr 1981. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Jahres- und Sondergutachten 1981 und 1982. Wagner, H., Stabilitätspolitik. Theoretische Grundlagen und institutionelle Alternativen, München 1989.

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