Steuerüberwälzung
(Investitionsrechnung). In bestimmten Fällen können Investitionen, die einen negativen Kapitalwert vor Steuern aufweisen, bei einer Nachsteuerbetrachtung vorteilhaft sein. In diesen Fällen spricht man vom Steuerparadoxon, welches sich wie folgt erklärt:
(1) Die Berücksichtigung von Steuern führt zu Steuerzahlungen, damit sinkt c.p. der Kapitalwert.
(2) Bei Zahlungsreihen, die anfänglich zu nur niedrigen Zahlungsüberschüssen führen, ergeben sich — bedingt durch die Abschreibungen als Periodisierung der Anschaffungsauszahlung — negative Gewinngrössen, die ihrerseits wiederum zu Steuerrückerstattungen in frühen Perioden führen. Durch diese Einzahlungen steigt der Kapitalwert.
(3) Der unter
2. angesprochene Effekt überkompensiert — unter Berücksichtigung der Zinseffekte — letztlich den unter
1. erwähnten, in der Summe steigt der Kapitalwert. Voraussetzung für das Steuerparadoxon ist also ein steuerlich wirksamer Verlust in mindestens einer (frühen) Periode. Siehe auch Investitionsrechnungen, dynamische (mit Literaturangaben).
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